Erfahrungsberichte aus San Francisco

Sebastian Birr

Mein Name ist Sebastian, ich bin 17 Jahre alt und nahm vom 19.07. bis 09.08. an einer individuellen Sprachreise von iSt nach San Francisco in Kalifornien teil. Ich liebe die USA! Schon seit mehreren Jahren fahre ich jedes Jahr dorthin, war schon an vielen Orten und vielen Bundesstaaten. San Francisco war aber schon immer meine Lieblingsstadt, dort war ich die  
letzten Jahre jeden Sommer - aber immer mit meinen Eltern. Anfang diesen Jahres entschloss ich mich, wieder dorthin zu reisen, diesmal aber alleine, ohne meine Eltern. Warum? Ich wollte mein Englisch verbessern, wollte alleine zurechtkommen und oftmals waren meine und die Interessen meiner Eltern doch zu unterschiedlich. Also entschloss ich mich, für 3 Wochen mit iSt zu  
reisen, wie schon vor einigen Jahren nach Malta. Wir buchten eine individuelle Sprachreise, also dass ich den Flug selbst buche, und iSt für die Sprachschule und die Gastfamilie zuständig ist. Am Sonntag den 19.07. ging es dann endlich los! Von Frankfurt am Main aus startete ich meinen Trip, war aber nicht sehr ängstlich, da ich wie gesagt schon mehrmals in SF war und die Stadt gut kenne bzw. weil ich mich in den USA sehr heimisch fühle. Um circa 10 Uhr flog ich mit Lufthansa direkt nach SFO, wo ich dann um circa 12 Uhr Ortszeit ankam. Das Wetter, typisch für San Francisco, war bewölkt und leicht kühl, aber sehr angenehm(ich mag das!).
Der Flug verlief problemlos und am Flughafen wurde ich dann auch schon direkt von einem Mitarbeiter meiner Schule, der Kaplan Aspect Schule, abgeholt. Ich wurde zu meiner Gastfamilie gebracht, die im "Sunset District" wohnt. Das "Sunset District" liegt im westlichen Teil San  Franciscos direkt am Pazifik und ist eine sog. "Asian Community", da dort sehr viele Asiaten wohnen(meine Gastfamilie war auch von den Philippinen) und es viele kleine asiatische Läden gibt, was diesen Stadtteil aber sehr interessant macht. Nach circa einer halben Stunde Fahrt, wurde ich sehr herzlich von meiner Gastmutter Lizette empfangen. Die Gastfamilie wohnt in einem  
kleinen Reihenhaus, was wie die anderen Häuser recht bunt bemalt ist.  Also alle Häuser eines Blocks nebeneinander sehen sehr farbenfroh aus. Mir wurde mein Zimmer gezeigt, welches sehr groß und geräumig  war...ich hatte eigene Schränke, einen Schreibtisch und 2 Betten. Außerdem liefen vor meiner Balkontür draußen 3 Chihuahuas herum, welche wirklich sehr gut erzogen waren und nicht, wie ich schon erst  dachte, nur bellen würden etc... Was mir sehr gut gefiel, dass mir meine Gastfamilie sehr viel Freiheit ließ. Ich bekam eigene Schlüssel für das Haus, hatte ein paar Regeln zu beachten, die aber selbstverständlich sind, und konnte sonst tun  
und lassen was ich wollte. Abendessen war immer um circa 19 Uhr, doch wenn ich mal keinen Hunger hatte, oder außerhalb essen wollte, konnte ich einfach anrufen oder eine Mail schicken. Ist kein Problem. Hatte also sehr viele Freiraum und war uneingeschränkt in meinen Plänen. In meiner Gastfamilie wohnten noch weitere Schüler - ein  Mädchen aus der Schweiz, ein Junge aus Taiwan und ein Mädchen aus Korea. Alle waren älter als ich(>20), jedoch sehr freundlich und sehr  
interessant. Am selben Tag ging ich noch auswärts und erkundete etwas die Gegend, in der noch viele weitere Gastfamilien wohnten. Sunset District ist mit dem Bus von Downtown sehr gut zu erreichen, die Fahrt dauert aber um die 45 Minuten. Für Amerika keine große Strecke und zudem sehr interessant, da man durch viele weitere Viertel fährt, und sehr viel von SF sieht, was man sonst als Tourist nicht sieht.
Im Sunset District gibt es viele kleiner Shops, wo man sehr gut asiatisch einkaufen kann und sehr gut essen kann. Habe dort Sachen gegessen, die ich in Deutschland noch nie gesehen habe, die dort aber  
alltäglich sind. Man ist sozusagen in einer ganz anderen Welt, obwohl man inmitten San Francisco ist. Am nächsten Tag begann dann morgens die Schule. Der erste Tag war aber ein reiner Einweisungstag mit einem Test, durch den man in die richtige Englischlernstufe eingewiesen wurde. Die Kaplan Aspect  
School, eine der zwei Schulen mit denen iSt in SF zusammenarbeitet, liegt im Herzen von Downtown, direkt am Rande von China Town(Bush Street). Kaplan gehören zwei Etagen in einem größeren Building, wo  sonst noch andere Firmen/Büros sind. Ich traf viele andere Students aus vielen Ländern, dominierend aber aus Asien, Spanien und Deutschland. Es waren aber überraschenderweise  ALLE anderen älter als ich...meistens Mitte zwanzig.
Wir bekamen eine Mappe mit allen möglichen Regeln, Tipps und Infos, machten einen zweistündigen Test und wurden dann am Ende in die Gruppen eingeteilt und bekamen einen Stundenplan. Es gab mehrere Gruppen, abhängig von den Englischkenntnissen, die man hat. Geprüft  wurde das Hörverständnis und Grammatik. Ich wurde in den höchsten Kurs, Advanced, eingestuft.
Leute mit "Vacation English", also wie ich, die dort nur 2-3 Wochen in den Ferien verbringen, hatten Mo-Fr 3 Stunden/Tag unterricht, entweder nachmittags oder morgens. Ich wurde für nachmittags eingeteilt. In den folgenden Tagen habe ich meinen Tag dann wie folgt eingeteilt...morgens frei und Sightseeing und nachmittags Unterricht. Dies war einerseits gut, da man nicht zu früh aufstehen musste,  
andererseits aber auch schlecht, da man nicht richtig etwas Größeres unternehmen konnte, da man ja schon immer um kurz nach 2 wieder in der Schule anwesend sein musste. Außerdem verwirrten mich die ganzen Regeln der Schule etwas, ich habe sie auch nur halb verstanden. Abwesenheit wurde in Prozent gerechnet und man durfte auch laut Regeln nicht oft zu spät kommen, auch wenn es nur 2 Minuten wären, da man sonst kein Zeugnis am Schluss bekäme.
 
Viele Lehrer sahen dies aber auch lockerer...ich wurde einem Lehrer und einem Kurs zugeteilt und neben mir waren weitere 14 Schüler in der Klasse. Leider waren die Räume nicht allzu groß für so viele Leute, aber es ging. Schön war auf jeden Fall der Ausblick aus den Klassenräumen...man sah von ganz oben auf Downtown und die ganzen Hochhäuser, war beeindruckend! Der Lehrer war sehr gut! Er war sehr jung und machte einen interessanten Unterricht mit Spielen und "Outdoor-Activities". Etwas blöd war das mit der Pünktlichkeit...habe ich mal etwas Größeres unternommen, zum Beispiel auswärts mit dem Zug gefahren, kam ich manchmal etwas zu spät...das war das Schlechte am Nachmittagsunterricht. Der Lehrer sah es aber nicht zu streng...ich kam mit vielen netten Leuten in Kontakt, aus allen möglichen Ländern. Besonders viele aber aus Spanien und Korea. Die Schule bot außerdem sehr viele Activities an, wie zum Beispiel Fahrten nach "Alcatraz", Filmabenden, Parties etc...es war für wirklich JEDEN etwas dabei. Zudem waren die Preise nicht sehr teuer und vielerorts bekam man auch Rabatte, wenn man seine Studentcard vorlegte, die man von der Schule bekam. Der Lehrer ging mit uns auch auswärts in die Stadt, wir besuchten die Public Library in SF, konnten uns Bücher etc ausleihen und sahen interessante Ecken, die nicht sehr touristisch sind, und beliebt bei  
den Einheimischen. Insgesamt ist San Francisco wirklich keine teure Stadt...dort wo alle Touristen sind, ist es natürlich immer teuer. Aber geht man etwas außerhalb oder in kleinere Straßen, kann man  
EXZELLENT für wenig Geld essen. Getränke werden einem in Restaurants auch immer, wie üblich in den USA, gratis aufgefüllt und man muss nur einmal bezahlen. Man kommt sehr gut zurecht...auch typische Ketten wie Subway, Starbucks etc sind in den USA erheblich billiger und besser. Muss ich sagen! Leider gingen aus unserem Kurs immer mehr Leute in andere Kurse, die morgens stattfanden, oder verließen SF auch wieder. Das heißt die Kurse blieben nie lange mit den selben Schülern. Da unser Kurs sehr klein war nach 2 Wochen, wurden wir aufgeteilt und ich bekam einen neuen Lehrer. Das fand ich nicht sehr toll...gerade jetzt, wo man sich an die anderen schon gewöhnt hat und sich näher kennengelernt hat. Auch der neue Lehrer war nicht ganz so toll...er machte eher einen  
langweiligeren Unterricht, war aber auch okay und man lernte viel. Das Wetter in SF wurde mit der Zeit immer besser(die schönsten Monate sind sowieso September
/Oktober) und die Tage vergingen wie im Flug...es war unglaublich schön, ich besuchte viele Orte auch um San  Francisco, was auch ohne Führerschein, untypisch für die USA, sehr einfach ist. San Francisco hat das beste öffentliche Nahverkehrsnetz in den USA. Man kommt wirklich ÜBERALL einfach und schnell mit dem Bus hin, oder auch in naheliegende Orte mit der BART(eine Art S-/U-Bahn) und dem Caltrain(normaler Zug). Die Preise sind unglaublich billig, gerade für unter 18-jährige...ich habe für eine Monatsbuskarte für ganz SF nur 15 US-$ gezahlt. Normale Fahrten kosten 2 US-$, und man kann dann mit diesem Ticket 3 Stunden lang überall hinfahren. Auch der berühmte Cable Car ist in den Monatskarten inbegriffen...kann man also so oft man will benutzen. Tipp: Fahrt Cable Car immer abends oder ganz früh morgens! Mittags ist es viel zu voll mit Touristen! San Francisco setzt seine Cable Cars nämlich als ganz normale Verkehrsmittel ein, die Tag und Nacht fahren...und es gibt keinen schnelleren Weg durch die volle Stadt zu fahren. Sehr interessant sind auch die Orte um San Francisco. Fährt man 20-40 Meilen südwärts ist es ganz heiß und keine Wolke am Himmel...man erlebt also typisches kalifornisches Wetter. Das ist das besondere an der Bay Area.
Im sog. "Silicon Valley" gibt es zahlreiche schöner, kleiner Orte, zu denen man ganz bequem mit de Zug fahren kann und dann etwas rumlaufen kann. Zum Beispiel Burlingame, Palo Alto oder ganz unten San Jose. Diese Orte sind sehr mexikanisch geprägt, man kann also super essen und auch sehr gut einkaufen...viele Malls, Shopping-Center(Hillsdale zum Bsp.) und Einkaufsstraßen. San Francisco selbst bietet natürlich auch eine große Menge an Attraktionen...mir gefallen am besten der Financial District in  Downtown, da es einfach wunderbar isr, dort mal durchzulaufen(typisch amerikanisch), die dort lebenden Seehunde am Pier 39, die man von nah bestaunen kann, das Ferry Building mit dem Embarcadero, wo man wunderbar essen gehen kann und am Meer genießen kann und natürlich die Golden Gate Bridge, die aber etwas entfernter liegt...mit dem Bus 45-60 Minuten. Insgesamt gingen die 3 Wochen viel zu schnell zu Ende...war richtig traurig, am Ende wieder gehen zu müssen. Gerade weil ich jetzt viele Leute besser kennengelernt habe und mich eingelebt habe. Leider war nur die Kaplan Aspect School nicht ganz so toll...einfach zu viele Regeln, Vorschriften auf der einen Seite, auf der anderen Seite aber auch schlechte Organisation(Raumprobleme, Lehrerwechsel etc).
Gerade für einen Schüler, der dort 3 Wochen Ferien macht, war die Schule etwas zu strict und setzte teilweise zu hohe Prioritäten. Das nächste Mal würde ich dann doch mal die zweite Schule ausprobieren, die iSt anbietet. Ich vermisse sehr meine Gastfamilie, die immer super asiatisch gekocht hat und San Francisco allgemein. Man trifft dort so viele offene und freundliche Menschen...ist unglaublich! Jeder ist hilfsbereit und nett. Ich kann San Francisco als Kursort nur empfehlen und es ist auf jeden Fall eine Erfahrung wert!

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