Erfahrungsberichte aus New York

Laura Wannags

Monatelang  freute ich - eine 18-jährige Abiturientin- mich schon auf das Abenteuer, das mich ab dem 06.08. in New York City erwarten sollte.  Als ich dann endlich am frühen Nachmittag des 06.08 in Newark landete, konnte ich es zuerst  gar nicht begreifen:  Ich war in den USA! ... Und musste dem Police Officer am Flughafen erst einmal brav allerhand an Fragen zu meinem Aufenthalt beantworten. Ich erzählte ihm, dass ich für drei Wochen in New York City, genauer in Queens, bei einer Gastfamilie wohnen und einen Sprachkurs an der Kaplan Schule, Standort Midtown, belegen würde. Es war zunächst ungewohnt Englisch zu sprechen - zudem mit einem waschechten US-Amerikaner, aber so war die Überwindung im Anschluss sehr gering, bei der Suche nach dem Transfer nach New York City, andere Flughafen-Mitarbeiter anzusprechen. So lernte ich schon am ersten Tag meine erste Lektion hinsichtlich der US-Amerikaner: Sie sind total nett, hilfsbereit und man kommt sehr schnell in ein ungezwungenes Gespräch mit ihnen! Auf wen ich auch immer in New York und Umgebung traf, jeder war interessiert zu erfahren, aus welchem Land ich komme, was mir in New York besonders gut gefällt und wie lange ich noch dort sein würde. Dieser Smalltalk machte mir sehr viel Spaß und war natürlich auch eine gute Übung, um mein Englisch zu trainieren. Trotzdem war ich in den ersten Tagen froh, auch mal Deutsch sprechen zu können. Ganz allein war ich nämlich nicht unterwegs:  Ich hatte die Sprachreise zusammen mit meiner Nachbarin und Freundin Lara gebucht. Doch diese kleinen Anzeichen von Heimweh strebten schnell gegen Null. Denn in New York fühlt man sich schon nach wenigen Tagen heimisch und gut integriert. Ihren Beitrag dazu leisteten natürlich auch unsere Gastfamilie, die zwar nicht wirklich Zeit für uns hatte, aber uns wissen ließ, dass wir uns wie zuhause fühlen sollten, sowie der Kaplan Staff und meine Mitschüler, die allesamt aufgeschlossen und freundlich waren. Die tollste Erfahrung waren daher  letztendlich nicht all die (wirklich!!) beeindruckenden Gebäude und Plätze, sondern die Menschen, auf die ich getroffen bin. Meine Mitschüler kamen aus Korea, Japan, Brasilien, Kolumbien, Frankreich, Italien und Russland - eine wahrhaftige internationale Mischung. Mit unserem Lehrer Ilya Padalka, ein gebürtiger Russe, erhielten wir einen tollen Einblick in das Leben eines New Yorkers, aber erfuhren eben auch viel über die Sitten und Eigenheiten der anderen Nationalitäten. Der Spaß kam (auf Kosten von Grammatikübungen) auch nie zu kurz und ich lernte meine Mitschüler in den drei Wochen wirklich schätzen.   Auch die ca. 70 Minuten, die ich jeden Tag in der Subway verbrachte, fand ich überhaupt nicht langweilig, da ich es immer wieder schön fand, die Multinationalität der Mitfahrenden  zu beobachten. Niemand glich dem anderen, es ließ sich dementsprechend auch nur erraten, wer Tourist und wer New Yorker war. Außerdem verkürzten immer wieder Straßenmusiker die Zeit in der Subway, sodass ich die Subway wirklich als schnelles öffentliches Verkehrsmittel weiterempfehlen kann. Des Weiteren möchte ich jedem, der in Deutschland nur halbwegs Spaß am Shoppen hat, anraten, mit halb leerem Koffer in die USA zu reisen und lieber ein paar Mal den Waschsalon um die Ecke aufzusuchen. Die Einkaufsmöglichkeiten sind einfach unglaublich und gar nicht auszublenden! Überall sind Läden, die entweder wegen ihrer Exklusivität oder hiesigen Auswahl den Konsumenten leicht um den Finger wickeln.  Ob das Einkaufen dort so viel günstiger ist, bezweifle ich (es kommt auch oft noch eine Steuer auf den ausgezeichneten Preis obendrauf), aber die Artikel, die man dort findet, unterscheiden sich schon von den deutschen Waren und die Kreditkarte glüht, bevor man es sich versieht... Apropos Kreditkarte, die Verwendung dieser ist wirklich praktisch, da man dann nicht ständig einen Pfund an Kleingeld mit sich herumschleppt... Statt 50ct, 20ct, 10ct, 5ct, 2ct und 1ct-Münzen gibt es nur 25ct, 20ct, 10ct und 1ct Geldstücke, die zudem in ihrer Größe verwirrend sind (die 10ct Stücke sind größer als die 20ct Stücke). Aber man verliert mit einer Kreditkarte und durch die fremde Währung rapide den Überblick, wie viel Geld man eigentlich ausgegeben hat. Weil ich bisher viel zum "Drumherum" berichtet habe, aber nicht viel zur Stadt selbst gesagt habe, nun meine Top 3 an New Yorker  Momenten: 1. Am meinem ersten ganzen Tag in New York liefen wir zunächst die Fifth Avenue entlang und setzten uns anschließend in den traumhaften (!) Central Park und hörten nebenbei das kostenlose Konzert von "The Naked and Famous" (v.a. bekannt durch "Young Blood") auf dem Rumsey Playfield. Nebenbei und zufällig, wohlgemerkt. (Es lohnt sich echt, den Veranstaltungskalender des Central Parks zu durchforsten!) 2. Einmalig waren auch die beiden Broadwaymusicals, die wir besucht haben: zum einen "Mamma Mia", zum anderen "How To Succeed In Business Without Really Trying" mit Daniel Radcliffe in der Hauptrolle. Besonders letzteres ist wärmstens zu empfehlen, alle Darsteller sind äußerst talentiert und der Plot ist originell! 3. Mein letzter Tag in New York: Wegen des Hurricanes Irene, der zum Glück keinen großen Schaden in New York angerichtet hat, wurde mein Rückflug gestrichen und ich blieb bis zum Dienstag, 30.08 statt bis zum 26.08. in New York. Deshalb hatte ich noch die Möglichkeit Greenwich Village sowie Chelsea zu durchstreifen und danach uptown bis zum Herald Sq, Times Sq und schließlich bis zum Central Park zu laufen. New York lässt sich eben doch am besten zu Fuß erobern. Falls man mal einen Tag den Wolkenkratzern entkommen möchte, kann ich einen Ausflug nach Long Beach nur empfehlen. Eine Zugstunde von Manhattan entfernt erwartet einen ein wunderschöner feiner, weißer Sandstrand, der im September 2011 Ausrichtungsort eines riesigen Quiksilver-Surf-Events ist. Auch wenn niemanden dieses Resümee überrascht: New York ist eine Reise wert und man sollte sich zur Erkundung der Stadt so viel Zeit geben, wie nach Terminkalender und Geldbeutel nur möglich.

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