'Just Scottish' ...hieß der eine Laden an dem ich jeden Tag, wenn ich die Royal Mile auf und ab lief, vorbei ging. Zwei Wochen lang konnte ich nach diesem Motto mein Leben gestalten und in eine völlig andere Welt eintauchen. Schon auf dem Flughafen 'Frankfurt a.M.' wurde mir schnell klar, dass ich am richtigen Gate stehe, als ich eine Gruppe junger Männer im Schottenrock entdeckte. Sicherlich dachte jeder im Raum 'Ob die Schotten wirklich nichts unter ihrem Rock tragen?' doch erfahren hat es wohl keiner von uns. Nach einer sehr kurzen Flugzeit hatte ich mein eigentliches Ziel Edinburgh erreicht und war sehr glücklich, als ich in der Gastfamilie ankam. Die Einheimischen sind unwahrscheinlich nett und die besondere Art ihres Humors empfand ich als sehr angenehm. Man fühlte sich nie unwillkommen als Tourist und bekam immer die gewünschte Hilfe. Da ich das Glück hatte, in Edinburgh während des Festivals zu sein, konnte ich um so mehr erleben! Eine 'Freeshow' folgte die andere und es wurde nie langweilig. Die Straßen, Pubs und Clubs überfüllt aber ein tolles Feeling, was nicht einmal der viele Regen und Wind zerstören konnte. Von Anfang an wurde uns gesagt, dass Wetter ändere sich alle 10 Minuten und es stimmt. Man kann nicht früh aufstehen und sagen 'Heute regnet es nicht' denn es regnet jeden Tag und wenn nur 10 Minuten lang. Selbst der Schuldirektor sagt uns im Begrüßungsgespräch: 'Don't forget your umbrella..weather is changing every 10 minutes!' Doch in einer Stadt wie Edinburgh gehört der Regen einfach dazu. Ich war überrascht, wie schnell man Freunde finden konnte. Alle Schüler/innen waren sehr aufgeschlossen und man kam sofort miteinander ins Gespräch, so dass alle anfänglichen Sorgen rasch vergessen waren. Ich lernte ein Mädchen kennen, welches ebenfalls aus Deutschland kam und ungefähr mein Alter hatte. Alles passte perfekt zusammen, wir hatten beide keine Zimmerpartner und konnten somit alles gemeinsam erleben. Doch schnell stellten wir fest, dass bekannte Sehenswürdig-keiten, wie das Loch Ness und die vielen Castels nur Klischees bilden und man die wirklich tollen Sachen in Schottland selber finden muss. Zwischendurch bekamen wir Sorgen wegen des Geldes, denn alles ist sehr teuer in Edinburgh, aber da man an jeder Ecke eine Wechselstube finden konnte war auch dieses Problem schnell gelöst.
Die Zeit schien zu rennen und eh wir uns umsahen kam schon der letzte Schultag ran. Am Ende waren wir sehr damit überfordert Souvenirs für zu Hause zu kaufen, denn es gibt so viele typisch schottische Dinge, die man am liebsten alle zu Hause vorstellen möchte. Wir haben uns letztendlich für schottische Kekse, Riegel, Energiedrinks und kleine Flaschen Whisky entschieden. Ganz treu nach dem Motto 'Just Scottish'.