“Ceud Mile Fàilte! - One hundred thousand Welcomes!” So wird man begrüßt, wenn man ins Land des Whiskeys, der Monster und Kilts reist. Zwei Wochen lang habe ich diesen außergewöhnliche Teil Großbritanniens, im Zuge einer individuellen
Sprachreisen, besucht und die Schotten und ihr stolzes Land lieben gelernt. Meine Reise begann morgens am Frankfurter Flughafen. Nach einem kurzen, ereignislosen Flug landeten wir am Flughafen in Schottlands Hauptstadt Edinburgh. Da ich mich entschieden hatte den Weg zu meiner Gastfamilie alleine zu finden, machte ich mich nun auf die Suche nach dem richtigen Bus Die Busverbindungen in Edinburgh sind gut organisiert und mit der richtigen Karte kann man problemlos seine Buslinie ausfindig machen. Mir gelang dies leider nicht sofort (zu diesem Zeitpunkt hatte ich auch keine Karte der Busgesellschaft) und stand zunächst eine Stunde lang zwar an der richtigen Bushaltestelle, jedoch auf der falschen Strassenseite. Mit meiner Gastfamilie hatte ich wirklich das große Los gezogen. Ein etwas älteres Paar, höflich, freundlich und mit der richtigen Portion Humor haben sie mir meinen Aufenthalt mehr als angenehm gestaltet. Das Essen fiel meist normal und wenig ‘Schottisch’ aus, auch wenn ich den ein oder anderen Abstecher in die Schottische Küche gemacht habe. Die Behauptung, die schottische Küche wäre gar grauenvoll kann ich nicht bestätigen, eher etwas gewöhnungsbedürftig. Auch das Vorurteil, der schottische Akzent sei schwer zu verstehen konnte ich auf meiner Reise nicht bestätigen. Ich habe seid fast 8 Jahren Unterricht in Englisch und konnte meine Gastfamilie, so wie meine Lehrer oder Passanten meist problemlos verstehen. Da ich Samstags ankam blieb mir der Sonntag für eine erste Entdeckungstour. So fuhr ich mit dem Bus zum City Center. Von der Princes Street aus erreicht man so ziemlich alle wichtigen Attraktionen in Edinburgh, das Schloss eingeschlossen. Für dieses sollte man sich Zeit nehmen, da man im Inneren mehrere Museen, eine Kirche und natürlich die berühmten Kronjuwelen zu sehen bekommt. Danach hatte ich Zeit für etwas Shopping in der Royal Mile, in der man vor allem typisch Schottische Gegenstände, wie Kilts, Dudelsäcke oder Whiskey bekommt. Montag morgens wurden meine Zimmerpartnerin und ich von unserer Gastfamilie zum College gefahren. Dort absolvierten wir den Eignungstest, bestehend aus Grammatik-, Schreib- und Hör-Übungen und bekamen weitere Informationen über unseren Schulalltag. Danach hatten wir Freizeit bis zum Nachmittag, wo wir unsere Studentenausweise und unsere Testresultate bekamen. Diese Zeit nutzten wir, neben Mittagessen, um uns einen 2-wöchigen Buspass zu besorgen. Diesen kann ich jedem nur empfehlen, da man fast überhall mit dem Bus hin muss und somit viel Geld sparen kann (einige Busgesellschaften wechseln kein Geld, man muss es also immer passend haben). Ich wurde in einer der fortgeschritteneren Gruppen am College eingeteilt und hatte Nachmittagsunterricht. Mir persönlich passte das gut, so konnte ich länger schlafen und morgens die Zeit für etwas Sightseeing nutzen. Der Unterricht gestaltete sich sehr abwechslungsreich. Neben Grammatik wurde viel gesprochen und am Ende stand meist ein kleines Spiel, Quiz etc. an. Die Lehrer waren freundlich und gaben sich viel Mühe einen kreativen Unterricht mit vielen verschiedenen Themen durchzuführen. Am Wochenende, sowie morgens vor der Schule hatte ich Zeit, Schottland und seine Hauptstadt näher unter die Lupe zu nehmen. Neben dem berühmten Edinburgh Castle kann ich jedem Besucher auch das Royal Museum ans Herz legen. Der Eintritt ist frei und auf sechs Etagen bekommt man hier die schottische Geschichte, Fortschritt und Wirtschaft des Landes und die Flora und Fauna Schottlands näher gebracht. Höhepunkt meiner Reise aber war eine eintägige Tour durch die Highlands, das Ziel: Loch Ness. Hier konnte man die einzigartige Landschaft Schottlands bestaunen. Mehrere kleine Stops, etwa an einem Wasserfall oder aber dem Stirling Castle, gaben genug Möglichkeiten einen Eindruck von Schottland zu gewinnen. Loch Ness selbst wurde mit seinem schwarzen Wasser unter einer leichten Nebelschicht seinem Ruf mehr als gerecht. Diese und viele andere Touren kann man bei ‘Highland experience Tours’ in der Royal Mile für ca. 34 GBP buchen. Edinburgh und seine Umgebung bietet viele Attraktionen zum Bewundern an, ist jedoch eine sehr teure Stadt. Wer also nicht gleich 300,- Euro ausgeben möchte sollte sich am besten an Museen und Galerien wenden, diese sind in Edinburgh nämlich kostenlos. Mit dem Wetter sollte man ebenfalls vorsichtig sein, da es sehr wechselhaft ist. Wenn morgens die Sonne bei 23° C scheint kann man 2 Stunden später schon im Gewitter stehen. Abschließend kann ich diese Reise nur jedem empfehlen der sein English verbessern will und keine Scheu vor diesem witzigen und einzigartigen Land hat. Mit einer wunderschönen Naturkulisse kommt man sich mehr als einmal wie in einem Fantasy-Roman vor, die Bewohner sind freundliche und stolze Menschen, die sich so geben wie sie sind. Ich persönlich konnte nicht anders als sie ins Herz zu schließen und für mein Englisch waren diese beiden Wochen mehr als hilfreich. Umso schwerer fiel der Abschied von Schottland. Somit blieb mir nichts anderes übrig als: “Beanlachd leat! Good-bye Scotland!”