Nachdem ich mich entschieden hatte, in den Sommerferien an einer iSt-Sprachreise teilzunehmen, war mit Edinburgh schnell ein einzigartiges und interessantes Ziel gefunden und die Reise wurde gebucht… Die Zeit bis zu den Ferien verging wie im Flug, weil ich mich Hals über Kopf in Vorbereitungen stürzte. Dabei wurde ich optimal vom iSt-Team unterstützt, das mir bei all meinen 1000 Fragen freundlich und hilfsbereit Rede und Antwort stand. In Edinburgh angekommen habe ich mich per Bus auf den Weg zu meiner Gastfamilie gemacht, die mich herzlich und mit einer Tasse Tee begrüßt hat (Achtung! Auch wenn der öffentliche Nahverkehr sehr gut ausgebaut ist, sollte man sich vorher zu Hause in aller Ruhe über die entsprechenden Buslinien, Haltestellen, etc. informieren). Aber nicht nur die Familie und die Dudelsackspieler an jeder Ecke, sondern auch das Wetter hat uns geholfen, uns schnell an Land und Kultur zu gewöhnen: in den ersten Tagen war das Wetter „typisch Schottisch“ und wir haben gleich schon die Bekanntschaft mit „Drizzle“ – gemeinem Nieselregen – gemacht. Zum Glück hat aber nur das Wetter ein weitläufiges Klischee über Schottland bestätigt. Anderen Vorurteilen, wie über das grauenvolle Essen oder barbarische Kämpfer, die waffenschwingend durch die Highlands rennen, braucht man keinen Glauben schenken.Ganz im Gegenteil: in den drei Wochen habe ich ein offenes, freundliches und sehr hilfsbereites Volk kennengelernt. Und das Essen ist genauso grauenvoll oder nicht grauenvoll wie bei uns in Deutschland. Wenn eure Gastfamilie eher international kocht, ihr euch aber ein eigenes Bild von der Schottischen Küche machen wollt, geht am besten im „Dubh Prais“ (123b High Street) essen… Am ersten Schultag haben wir einen Überblick über die Lehrer, unsere Lernmöglichkeiten außerhalb des Unterrichts, das abwechslungsreich gestaltete Freizeitprogramm und ganz einfach über die Schule im Allgemeinen bekommen. Außerdem mussten wir einen Einstufungstest (vor dem man aber keine Angst haben muss) hinter uns bringen, der dazu dienen sollte, uns entsprechend unseren Sprachkenntnissen in die richtigen Klassen einzuteilen. Gleichzeitig mit dem „richtigen“ Unterricht, hat am nächsten Tag auch das gute Wetter begonnen. So konnten wir – also meine Italienische Zimmergenossin und ich – vormittags bei blauem Himmel und strahlendem Sonnenschein ausgiebig Edinburgh und die nähere Umgebung erkunden und uns sogar einen Sonnenbrand einfangen... Aber keine Sorge, auch bei Regenwetter wird es nicht langweilig: Edinburghs viele unterschiedliche Museen und Galerien haben garantiert etwas für jeden Geschmack und locken nicht nur mit freiem Eintritt Neben dem Besuch der bekannten Attraktionen, wie zum Beispiel dem Castle, der Royal Mile und dem Palace of Holyroodhouse (nicht zu vergessen: Shopping entlang der Princes Street), sollte man sich auch auf jeden Fall Zeit nehmen, um die Stadt abseits der Touristenpfade zu erkunden. So entdeckt man viele schöne Plätze, Pubs und erlebt das Gefühl des „echten“ Edinburghs. Wer den Aufstieg zum Gipfel von Arthurs Seat hinter sich bringt, wird mit einem wunderbaren Ausblick über Edinburgh und die Umgebung belohnt, bei wenig Zeit oder müden Füßen reicht auch sein kleinerer Bruder Calton Hill, der nur wenige Minuten vom City Centre entfernt einen guten Überblick über die Stadt gibt. Unser Unterricht fand dann am Nachmittag statt und war meist abwechslungsreich und interessant gestaltet. Ich hatte das Glück, in einer sehr kleinen Klasse mit netten Lehrern gelandet zu sein, deshalb war die Lernatmosphäre locker und entspannt. Im Allgemeinen herrschte an der Schule in Edinburgh ein gutes, fast familiäres Klima, an dem deutlich wurde, dass sich Lehrer und Mitarbeiter um ihre Schüler kümmern. An dieser Stelle sollte man auch die ausgezeichnete Organisation des Colleges erwähnen, sei es nun bezüglich des Freizeitprogrammes oder den hunderten von SMS, die verschickt wurden, um uns mitzuteilen, wann und wo wir Unterricht haben. Die Wochenenden haben wir dann für Tagesauflüge genutzt. So waren wir zum Beispiel in Glasgow, Stirling Castle, an der Schottisch-Englischen Grenze oder am Loch Lomond.Wenn ihr diese
Sprachreise ebenfalls macht, dann nehmt so viele Ausflüge mit, wie ihr kriegen könnt! Ob durch die Schule organisiert und durchgeführt oder auf eigene Faust, die Gelegenheit so atemberaubende Landschaften und Orte zu sehen ist einzigartig! Meiner Meinung nach gehört zu einem Aufenthalt in Edinburgh auch die Teilnahme an einer Geister- oder Untergrundtour. Das mag sich vielleicht etwas kitschig anhören, aber es ist eine lustige – und meist wirklich Gänsehaut verursachende – Sache. Und bei den vielen unterschiedlichen Anbietern entlang der Royal Mile findet jeder etwas… Empfehlenswert ist natürlich auch das obligatorische Probieren von Haggis, Scones, Irn Bru und Whisky (wenn man alt genug ist)… Eine Sprachreise ist ideal für alle, die in einer authentischen und entspannten Umgebung etwas für ihre Englischkenntnisse tun und gleichzeitig ein wenig Urlaub machen möchten. Diese drei Wochen waren eine unglaublich schöne und bereichernde Erfahrung, die ich jedem weiterempfehlen kann! Ich weiß jetzt schon, dass dies nicht mein letzter Aufenthalt in Edinburgh war… Viele Grüße und viel Spaß, falls ihr eines Tages Edinburgh unsicher macht!