… man nehme: 250 g englische Vokabeln
1/2 l Meerwasser
einen gehäuften Esslöffel Mut
eine Prise Spontaneität alles gut verquirlen,
großzügig Freunde und Spaß hinzugeben. Hinterher in kleine bunte Sandförmchen füllen
und drei Wochen bei 29°C im Schatten stehen lassen… Das war der Sommer unseres Lebens… Mitten in den Sommerferien machten meine Freundin Lille und ich uns auf den Weg nach Malta. Wir hatten uns die Mittelmeerinsel aus verschiedensten Gründen als Sprachreiseziel ausgesucht, vordergründig aber, weil wir riesige Lust auf endlose Sonnen- und Strandtage hatten, die mit ein paar lehrreichen Schulstunden beginnen und mit tollen Parties enden sollten. Den iSt – Rucksack geschultert, kamen wir voller Erwartungen in Hannover am Flughafen an. So sehr wir uns auch anfangs gesträubt hatten, den Rucksack aufzusetzen, so sehr freuten wir uns jetzt, dass wir nach einigen Minuten von einem freundlichen Mädchen auf denselbigen angesprochen wurden. Nina war erst der Anfang unseres Sextetts, kurz darauf folgten Greta, Nena und Christina. Von nun an waren wir unzertrennlich und verbrachten eine wunderschöne Zeit zusammen. Doch der Tag der Abreise scheint am Anreisetag natürlich unsagbar fern. Uns beschäftigten ganz andere Probleme. Wir breiteten eine Malta-Karte aus und suchten unsere Wohnorte. Völlig unwissend, was die Größe der Insel im Allgemeinen und die Karte anbelangte, waren wir traurig, dass unsere Wohnorte alle sehr weit auseinander lagen wie es schien. Auf Malta angekommen, wussten wir (wir = Lille und ich, wir wohnten zusammen in einer Familie) noch so einiges nicht, wie wir erst einmal verunsichert feststellen mussten: Unseren Pick Up Point (dort sollte uns der Schulbus jeden Morgen abholen), der eigentlich nur fünf Minuten von unserem Haus entfernt lag, suchten Lille und ich über eine halbe Stunde. Am nächsten Tag hatten wir keine Ahnung, an welcher Schule wir aussteigen sollten und verpassten zu allem Ärger auch noch den Bus, der uns nachmittags nach dem Beach Club nach Hause bringen sollte… Das drückte merklich auf die Stimmung. Wir fühlten uns ein bisschen verloren, auf der großen Insel, ganz alleine…Doch wir machten uns gegenseitig Mut, redeten lange auf unserer tollen Dachterrasse miteinander und beschlossen, uns der Herausforderung am nächsten Tag einfach erneut zu stellen, nicht aufzugeben und alles mit mehr Humor zu nehmen. Nach und nach lernten wir die örtlichen Gegebenheiten natürlich kennen und lieben und freuten uns sehr, als wir merkten, dass wir nur zehn Minuten mit dem Bus von Paceville – der Partystadt schlechthin – entfernt wohnten. Dort verbrachten wir tolle Abende zu sechst mit den Mädels und später auch mit etlichen anderen lieben, interessanten Leuten aus allen Ecken Deutschlands, sowie aus verschiedenen „fernen“ Ländern wie Sibirien, Schweden, Frankreich, etc. Gingen wir tanzen, mischten wir uns sowieso unter die unzähligen Jugendlichen aus aller Welt, die die kostenlosen Diskos und die leckeren Cocktails in Paceville in vollen Zügen genossen. Der eben angesprochene Busverkehr auf Malta ist übrigens etwas ganz Besonderes. Die Busse sind alle sonnengelb, recht alt, sehr billig und zum Anhalten zieht man an einer Schnur. Einsteigen kann man nur vorne und die Tür wird während der Fahrt grundsätzlich offen gelassen. Bemerkenswert ist, wie freundlich und hilfsbereit die Busfahrer waren!! Diese Busse haben Kultstatus und eine Fahrt mit ihnen ist auf jeden Fall Pflicht. ? Unsere Gastfamilie auf Malta „teilten“ wir uns mit 6 (!) anderen Gastschülerinnen, so dass wir uns eher wie in einer kleinen Jugendherberge vorkamen, allerdings mit exzellentestem Essen und sehr sauberen und gepflegten Zimmern. Zwischen den unterschiedlichen Nationalitäten fühlten wir uns wohl und die englische Sprache half uns über alle Sprachbarrieren hinweg. Unser Tagesablauf gestaltete sich, nachdem wir uns dann doch eingewöhnt und eingelebt hatten, wirklich fast genauso, wie wir es uns erhofft hatten. Schule, Strand, Party! ? Schule bedeutete Lernen, aber auf eher spielerische Art und Weise. Wir waren alle in unterschiedlichen Klassen, die auf unterschiedlichem Niveau unterrichtet wurden. Der Unterricht war recht locker und machte Spaß, da sich alle nach ihren Kräften engagierten und die Lehrer nett und bemüht rüber kamen. Grammatik und Rechtschreibung gehörte ebenso zum Programm wie freies Sprechen in Diskussionen. Strand wurde ab und an durch ESE-Aktivitäten oder Unternehmungen auf eigene Faust, beispielsweise Shoppen, ersetzt. ESE, übrigens die Organisation die uns dann dort vor Ort durch nette „Group – Leader“ betreute, bot ein abwechslungsreiches Programm an. So besichtigten wir die Hauptstadt Valletta, erlebten ein Barbecue am Paradise Bay, schwammen in der blauen Lagune, sonnten uns im Beach Club, zu dem wir freien Eintritt hatten, und vieles, vieles mehr!!
Der Urlaub war rundum gelungen und sehr wehmütig blicken wir auf die Wochen in der Sonne zurück. Geknüpfte Kontakte blieben bestehen und wir freuen uns auf ein baldiges Wiedersehen, irgendwo in Deutschlands Norden, mit hoffentlich allen, die wir kennen gelernt haben und einer großen Diashow… See you soon, lots of love Patricia
- Mirjam Ewert
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Valletta: Mirjam Ewert
Es war ein unglaubliches Erlebnis, das ich nie vergessen werde. Ich bin mit meiner besten Freundin gefahren und habe es…