Malta - der beste Urlaub meines Lebens Ich kann mich noch genau an die letzte Nacht in Deutschland erinnern. Ich lag in meinem Bett und konnte nicht schlafen, da mir tausende von Fragen durch den Kopf gingen: Werde ich mich in Malta zurecht finden? Ist es wirklich so leicht, dort neue Leute kennen zu lernen? Wie wird meine Gastfamilie sein? Diese und noch viele andere Fragen gingen mir durch den Kopf und ich kann mir gut vorstellen, dass ich damit nicht die einzige war, der es vor einer Sprachreise so erging. Am nächsten Tag kam ich total übermüdet am Frankfurter Flughafen an. Überall sah ich schon Mädels und Jungs in meinem Alter, die an ihren Rucksäcken ebenfalls die IST-Aufkleber angebracht hatten, aber alle hatten die verschiedensten Ziele. Ich war total nervös, denn dies war mein erster Flug ohne meine Familie und so kam mir auch das Warten auf unser Flugzeug wie eine Ewigkeit vor. Ich hatte totale Angst, dass ich das mit dem Check-In etc. alles nicht auf die Reihe bekommen werde, aber wie ich gemerkt habe, ist das wirklich kinderleicht. Als ich dann endlich in den Flieger einstieg, sah ich, dass das Flugzeug voll mit Jugendlichen war, und somit verging der Flug wie im Flug. Während des Fluges hatte ich tolle Sitznachbarn, die sich ebenfalls für einen Sprachurlaub auf Malta entschieden hatten. Wir unterhielten uns sehr nett, aber hätten nie geglaubt, dass wir uns jemals wiedersehen würden. Die Aufregung vor dem Flug hielt sich ja noch in Grenzen, die Frage war nur, was geschieht danach? Ich hatte schon vor meiner Anreise die schlimmsten Albträume davor. Ich stellte mir vor, wie ich alleine am Flughafen in Malta stehe und von keinem abgeholt werde. Mittlerweile kann ich nur über diese Vorstellung lachen, denn in Wirklichkeit sah alles ganz anders aus. Aus dem Flieger heraus wurden wir direkt zu unserem Gepäck gelotst. Als wir dieses schließlich hatten, gab es verschiedene Personen, welche ein T-Shirt mit der Aufschrift ESE trugen. Sie führten uns weiter zu einem Stand, wo wir einen dicken Briefumschlag in die Hand bekamen. Anschließend wurde noch ein Foto von jedem Einzelnen gemacht und wir bekamen alle nötigen Informationen mitgeteilt. In kleinen Bussen wurden wir zu unseren Familien gebracht. Schon im Bus unterhielt ich mich sehr nett mit den anderen. Schon nach den ersten paar Minuten auf Malta merkte ich, dass es dort unglaublich heiß ist. Ich hatte mich mit einer Sonnencreme eingeschmiert, die den Lichtschutzfaktor 40 hatte und habe trotzdem einen Sonnenbrand bekommen. Ich empfehle also, so oft wie möglich in den Schatten zu gehen. Es wäre auch nicht schlecht, eine Kappe mitzunehmen, da die Sonne dort knallend heiß ist. Ich wollte es vor meiner Anreise kaum selbst glauben. Ich habe mir schon die Wettervorhersage angeschaut und gelesen, dass es so um die 35-40° warm sein wird, doch mir war nie klar, wie warm das ist. Und diese Wärme hält auf Malta auch die ganze Nacht an. Als ich beim Haus meiner Gastfamilie ankam, wurde ich gleich von meiner Gastmutter herzlichst empfangen, denn für die Gastfamilien auf Malta ist es keine Seltenheit, dass sie Sprachschüler bei sich aufnehmen. Das ist auch der Grund dafür, warum sie so gut mit Sprachschülern zurecht kommen, egal wo diese herstammen. Man selbst muss sich aber auch etwas umstellen, denn es gilt „andere Länder, andere Sitten“. Worauf man achten sollte ist, dass das Wasser auf Malta sehr knapp ist und es besser wäre, damit sparsam umzugehen. Meine Gastmutter zeigte mir das Haus und gab mir „ a little time to relax“. In dieser Zeit erforschte ich den Umschlag, der mir am Flughafen gegeben wurde. Er enthielt das Freizeitprogramm der ersten Woche, verschiedene Landkarten/Stadtpläne von Malta, Rabatte für verschiedene Geschäfte/Restaurants (wie z.B. vom Hardrock Cafe, McDonalds und Burger King). Außerdem war in dem Umschlag ein so genanntes „Welcome Pack“, das ich am nächsten Tag mit in die Schule bringen sollte. Als nächstes lernte ich noch meine Gastschwestern kennen. Sie kamen aus den verschiedensten Ländern, wie z.B. China, Frankreich, Österreich. Das war auch gut so, denn so unterhielten wir uns ausschließlich auf Englisch und das ist ja auch der Sinn einer Sprachreise. An diesem Abend klärte mich meine Gastmutter noch darüber auf, an welche Bushaltestelle ich am nächsten Tag zu gehen hatte und wie ich dorthin gelange. Am nächsten Morgen machte ich mich nach dem Frühstück gleich auf die Suche nach der Bushaltestelle. Dank des Plans war es zum Glück nicht so schwer, diese zu finden. An der Bushaltestelle angekommen, warteten schon andere ESE-Schüler auf den Bus, der um 9.00 Uhr ankommen sollte. Doch wie sich in den folgenden Wochen herausstellte, hatte der Bus fast jeden Tag etwas Verspätung. Jedoch kamen wir immer pünktlich zum Unterricht. Und so standen wir auch am ersten Tag pünktlich um 10.00 Uhr vor der Schule. Auf den Umschlägen, die wir am Vortag bekommen hatten, war auch die Nummer unserer Klassenräume. Diese zu finden ist auch gar nicht schwer gewesen, da die Schule nicht so groß ist und alles gut ausgeschildert war. Die Klasse, in die ich dann kam, sollte nicht die Klasse für meinen gesamten Malta-Aufenthalt sein, denn es war nur meine „Testklasse“, in der wir einen Einstufungstest schrieben, der aus Ankreuzaufgaben bestand. Nach diesem Test gab es von der Lehrerin noch Informationen zu unserem Stundenplan etc. Je nachdem, wie gut man in dem Test abgeschnitten hatte, wurde man dann in eine Klasse eingeteilt. Ich kam in die Stufe „Pre-Intermediate“. Als ich in diese Klasse kam, traute ich meinen Augen nicht, denn dort saß Sebi, den ich schon im Flugzeug kennen gelernt hatte. In der neuen Klasse gab es dann erst einmal Vorstellungsrunden und Kennenlernspiele, jedoch fühlte ich mich in der Klasse nicht sehr wohl, da die anderen Schüler nicht sonderlich gut waren. Auch mein Lehrer bemerkte, dass ich etwas unterfordert war, also stieg ich eine Stufe auf, in „Intermediate“ und kam in eine neue Klasse. Dort gefiel es mir schon viel besser. Von der Schule bekamen wir ein Buch, in dem wir täglich Aufgaben lösten, aber der Unterricht bestand nicht nur daraus, Grammatikaufgaben zu machen. Auch unsere Sprachfähigkeit wurde verbessert, indem wir über Themen diskutierten, oder unsere Meinung äußern sollten. Für die „Activities“, die nach der Schule anstanden, hatten wir eine „Studentcard“ (mit dem Foto, das am Flughafen gemacht wurde). Diese „Studentcard“ wurde eingescannt, wenn man sich für einen Ausflug anmeldete. Es gab immer verschiedene Möglichkeiten, den Tag zu gestalten und das Freizeitprogramm der Schule war keine Pflicht. Ich kann aber nur empfehlen, die Aktivitäten mitzumachen, da sie kostenlos sind und man seine Ausflüge sonst selbst planen muss, was viel mehr Stress bedeutet. Wir haben z.B. Ausflüge zu verschiedenen Stränden gemacht, waren beim Beach-Club, fuhren nach Comino, machten Städtetouren, besuchten den Wasserpark „Splash and Fun“, machten eine Hafenrundfahrt und vieles mehr. Nach den täglichen Ausflügen wurden wir mit dem Bus wieder zu unserer Bushaltestelle gebracht. Bei der Gastfamilie gab es dann Abendessen und anschließend ging das organisierte Programm der Schule weiter. Auch für das Abend-/Nachtprogramm gab es tolle Angebote: Besuche verschiedener Diskos (das „nightlife“ von Malta ist himmlisch!), eine Kinonacht etc. oder wir waren auch abends am Strand oder am Beach-Club. Auch mit der Befürchtung, dass ich auf Malta keine Freunde finden werde, lag ich total daneben, denn ich war schließlich nicht die einzige, die ohne eine Freundin angereist kam. Ich habe auf Malta wirklich tolle Leute kennen gelernt und wir stehen noch immer in Kontakt. Die zwei Wochen auf Malta vergingen viel zu schnell und ich wäre gerne noch länger geblieben. Durch diesen Urlaub habe ich mich wirklich weiterentwickelt, was nicht nur auf die Verbesserung meiner Englischkenntnisse bezogen ist, denn man lernt auch für sich selbst sehr viel dazu und sammelt viele tolle neue Erfahrungen. Von Annika Cronauer