Ich war vom 08.08.2015 bis zum 29.08.2015 in Toronto, um dort meine Sprachkenntnisse in Englisch zu verbessern und mich auf das Abitur in Deutschland vorzubereiten.
Es ging am frühen Morgen des 08.08. los. Um 6.45 Uhr ging mein Flug nach Frankfurt mit Anschluss nach Toronto. Dass ich allein reisen musste war überhaupt kein Problem und alles lief reibungslos.
In Toronto angekommen, ging es dann auf eigene Faust weiter zu meiner Gastfamilie. Wenn man sich im Vorfeld einen Plan macht, ist es auch nicht schwer dort sein Ziel zu erreichen, da das öffentliche Verkehrsnetz sehr simpel ist. Nach weiteren 1,5 Stunden kam ich dann bei meiner Gastfamilie an und wurde sogleich herzlich empfangen. Meine Gastfamilie bestand aus einer sehr netten älteren Dame montenegrischen Ursprungs. Sie war sehr kommunikativ (wir haben uns bis zu zwei Stunden pro Tag unterhalten) und lebte in einer sehr schönen suburbanen Gegend. Über mein Zimmer kann ich mich auch nicht beschweren. Es war groß und komfortabel. Das Essen war auch in Ordnung, wenn auch sehr "amerikanisch", also ungesund. Zum Nachtisch gab es jeden Tag selbstgebackenen Kuchen, welcher jedes Mal hervorragend war.
Am Montag ging es dann zum ersten Mal in die Schule. Der Schulweg beträgt ca. 40 Minuten, was aber kein großes Problem war, da es morgens immer um 9 Uhr losgeht. Dort angekommen, wurden alle Neuankömmlinge (177) in einen großen Hörsaal gebracht und es wurde alles Wichtige ausführlich und verständlich erklärt. Wir bekamen Materialien und durchliefen einen mehrphasigen Einstufungstest, der aus Ankreuzfragen, einem Text und einem persönlichem Gespräch bestand. Außerdem konnte man sich zwischen vielen verschiedenen Kursen (à vier Wochen) bei "Standard" zwei auswählen und somit Themen behandeln, die einen interessieren.
Am zweiten Tag bekamen wir dann unsere Räume und Lehrer mitgeteilt. Insgesamt war die Schule sehr modern (mit PC-Laboren) und übersichtlich aufgebaut. Ich habe mich zu jedem Zeitpunkt wohlgefühlt. Der Unterricht ist sehr sprechlastig und immer interessant. Er bestand aus 2x 1,5 Stunden am Vormittag und, nach einer einstündigen Mittagspause, noch einmal 1,5 Stunden am Nachmittag. Damit war der Unterricht um 14:30 Uhr beendet. Bei den vielen verschiedenen Aktivitäten, die nach der Schule anfingen, konnte man leicht andere Menschen kennenlernen und sich mit Ihnen anfreunden. Auch die Aktivitäten an sich machen Spaß. Man kann sie auf der Internetseite der Sprachschule (ILSC) komplett einsehen.
Was mir weiterhin am schulischen Klima gefallen hat, ist das sehr wenige Schüler aus Deutschland und Europa da sind. Ich habe in meinen drei Wochen drei weitere Deutsche getroffen. Das gibt einem eine hervorragende Möglichkeit andere Kulturen und nette Menschen aus anderen Teilen der Welt kennenzulernen. Ich habe zum Beispiel Bekanntschaften und teilweise echte Freundschaften mit Leuten aus Japan, Brasilien, Korea, Taiwan, Venezuela, Kolumbien, Panama, Russland, Italien, Türkei, Chile, Mexiko, und Saudi Arabien geschlossen. Der Großteil der Schüler kommt aus dem südamerikanischen oder ostasiatischen Raum. Und es war extrem interessant, die Leute kennenzulernen und sich mit ihnen zu unterhalten. Oft haben meine brasilianischen Freunde und ich auch einfach eigene Aktivitäten veranstaltet und die Stadt erkundet. Es bieten sich so viele Möglichkeiten, sodass einem nie langweilig wird.
Neben vielen kostenlosen Nachmittagsaktivitäten gab es auch einige, die man bezahlen musste. Wie zum Beispiel den Besuch des CN-Towers. Ich empfehle aber diese auch mit der Schule zu machen, da es günstiger und natürlich viel lustiger ist! Außerdem konnte man in der Schule auch noch viele Trips über eine Organisation Namens isx buchen. Ich habe darüber meinen Besuch der Niagara Fälle gebucht und einen vier-tägigen, komplett organisierten New York Trip. Beides War wunderschön und hat sich voll gelohnt. Die Niagara Fälle sind ein "must do" wenn man Toronto besucht. Und es lohnt sich auch die Bootstour zu machen, da das ein echt einmaliges und sehr beeindruckendes Erlebnis ist!
Die New York Tour empfehle ich auch wärmstens weiter. Man sieht so ziemlich alle Touristen-Hot-Spots (Brooklyn Bridge, Freiheitsstatue, Empire State, Central Park, Wall St., 5th Avenue, Times Square...) und hat jede Menge Freizeit. Außerdem gibt es von den erfahrenen Tourguides auch hin und wieder echt Insider Tipps ;)
Alles in allem habe ich nur eine einzige Sache, die mir überhaupt nicht gefallen hat - drei Wochen waren viel zu kurz!
Die europäischen Schüler waren fast alle nur einige Wochen über die Ferien da. Aber mit denen hatte ich vergleichsweise wenig zu tun. Meistens verbrachte ich meine Zeit mit Schülern aus Südamerika und Asien, welche aber zwischen zwei und sechs Monaten dort blieben. Daher tat es weh, sie so früh verlassen zu müssen!
Sonst gab es wirklich nichts, was mir nicht gefallen hat. Alles war hervorragend organisiert, ich habe viele Freunde auf der ganzen Welt gefunden und hatte großes Glück mit meiner Gastfamilie. Und die nächsten Jahre kann ich die Welt bereisen und finde an vielen Orten eine kostenlose Unterkunft bei meinen neuen Freunden!
Ich wünsche euch viel Spaß bei eurem Urlaub in Toronto!