Hey ! Ich heiße Sylva und bin 16 Jahre und war als individuelle Sprachreisende mit IST für einen Monat in Montréal, Québec. Ausgesucht habe ich mir die Stadt, weil mir die Beschreibung am besten gefallen hat und ich wusste, dass ich dort die Möglichkeit haben würde, Englisch und Französisch zu sprechen. Ich habe mich deswegen auch für einen geteilten
Sprachkurs an der Schule entschieden, erst habe ich für 2 Wochen Englisch gemacht und bin dann auf Französisch umgestiegen. Das konnte man dort aber sowieso immer üben, ist ja die Landessprache und die Zeitungen sind alternativlos auf Französisch und beispielsweise auch die Menükarten und Ansagen in der Metro werden selten übersetzt. Vor meinem Reisebeginn war ich natürlich entsprechend aufgeregt, denn es war mein erster Flug und mein erstes Mal außerhalb Europas . Mit meiner Gastmutter hatte ich zwar vorher schon geschrieben, ihre Beschreibung, die man vorher zugesandt bekommt, war auch recht einladend, jedoch gab es ein paar Probleme. Kurz vor der Abreise schrieb sie mir noch, dass sie plötzlich ins Krankenhaus musste und ich dann auf einmal von ihrem Freund abgeholt werden sollte, von dessen Existenz ich vorher noch nichts gewusst hatte. Der Flug verlief ganz gut, die Ankunft verlief dann zwar etwas chaotisch, da ich den Freund ja nicht kannte und erst mal finden musste und wir dann auch noch auf eine andere Sprachschülerin warten mussten, die auch bei ihr wohnen würde. Sie kam schließlich auch und obwohl sie nur für zwei Wochen blieb, hatte ich wirklich viel Glück mit ihr. Sie kam aus Argentinien, war zwar über 30 und hätte meine Mutter sein können, jedoch haben wir in den ersten Tagen wirklich viel zusammen unternommen und haben auch jetzt im Nachhinein noch Kontakt. Zuhause angekommen wurde uns dann alles gezeigt und wir wurden sogar zur Entschädigung für das ganze Chaos zum Essen eingeladen. Den nächsten Tag wurde uns dann gesagt, dass wir mit der Mutter unserer Gastmutter erst mal die ersten Tage verbringen würden da sie noch etwas im Krankenhaus bleiben musste. Wie sich herausstellte, war das mit der Mutter etwas problematisch, da die ganze Familie ursprünglich aus Peru kam und sie nicht so gut Englisch sprach. Wir haben uns dann aber arrangiert und am nächsten Tag einfach die Stadt selbst erkundet und auch die Schule nach 8 Stunden durch die Stadt laufen gefunden. Was mir da schon auffiel ist die unheimliche Freundlichkeit der Menschen da, quasi jeder war bereit ,uns zur nächsten Touristeninfo zu führen oder auch uns in sämtliche Sehenswürdigkeiten der Stadt einzuführen. So habe ich schon am ersten Tag ein langes Gespräch mit einem Metrobeamten geführt, der aber wirklich ausgesprochen nett war und mich die darauffolgenden Wochen auch immer wieder erheitert hat. Mit der Metroverbindung kommt man schnell klar und auch die Stadt ist sehr einfach geplant, alles ist in Blöcke aufgeteilt und schon nach der ersten Woche konnte ich überall hinfinden. Die Metrostation eignen sich auch wunderbar als Treffpunkte, wenn man abends ausgehen will, alles sehr einfach. Von der Schule war ich auch positiv überrascht, am Anfang musste man zwar einen kleinen Test schreiben, aber das war für mich schon alles. Die Klassen waren klein, höchstens mal zehn Schüler und ich durfte mir aussuchen für was ich mich am meisten interessierte. Ich habe zum Beispiel eine „social issues“-class gewählt und für nachmittags eine „pronounciation & spelling“ sowie nochmal eine „discussion“ class. Bin letztendlich mit meiner Wahl sehr zufrieden, besonders die erste Klasse hat mir Einblick in viele Dinge gebracht, von denen ich vorher keine Ahnung hatte. Die Schule hat natürlich auch Freizeitangebote gemacht, von denen unter der Woche die meisten aufgrund mangelnder Teilnehmer jedoch gestrichen werden mussten. An den Wochenenden ging es dann mal nach Mont Tremblant, eine Art Touristenstadt mit Berg dazu. Ich habe mich entschieden im Herbst nach Kanada zu fahren um den Indian Summer mitzubekommen und ich muss sagen, das hat sich wirklich gelohnt. Diese Farben der Bäume einmal zu sehen ist echt nicht mit Deutschland zu vergleichen. Desweiteren bot die Schule noch Ausflüge nach Ottawa, der Hauptstadt, nach Québec mit der wunderschönen Altstadt, sowie zu den Niagara Falls & Toronto und dann über Halloween nach New York an. Leider konnte ich nur noch den Trip nach Toronto machen, der war aber wirklich lohnenswert und auch die Niagara Fälle sind einfach einen Besuch wert. Beeindruckend! Als Stadt fand ich Montréal wirklich klasse und ich habe mir jetzt schon vorgenommen wieder hinzufahren. Ich komme ja aus einem kleineren Dorf und dann mitten in eine 3,1 Mio. Stadt hineingeworfen zu werden ist schon eine Erfahrung! Dort ist wirklich immer was los, am Wochenende war mir nie langweilig und auch das Nachtleben hat einiges zu bieten! Glücklicherweise habe ich in der ersten Woche an meiner Schule schon die richtigen Leute kennengelernt, die haben mir dann das wichtigste gezeigt und mich abends in der ersten Zeit immer mitgenommen. Manchmal hat es mir aber auch gereicht die Stadt einfach einen Nachmittag einfach mal so zu durchkämmen, ein paar spezielle Ahornsirupgeschäfte zu besuchen und überall diesen Sirup zu probieren, für den ich wirklich eine Leidenschaft entwickelt habe! Das Leben dort hat sich alles in allem sehr spontan gestaltet, was mir sehr gut gefallen hat. Man wusste morgens eigentlich fast nie, was man bis abends alles getan haben würde und hat fast jeden Tag mindestens eine neue Bekanntschaft gemacht und somit auch die Chance zu immer neuen Unternehmungen erhalten. Die Zeit ging für mich natürlich viel zu schnell rum und auch grade in der letzen Woche habe ich wieder so viele neue Leute kennengelernt, egal ob bei Schulaktivitäten wie einem Kochkurs oder einfach abends in einem Caféshop in Downtown. Ich hätte noch ewig gebraucht um alles zu unternehmen, was sie mir vorgeschlagen haben. Es war einfach wunderbar diese Vielfalt an verschiedenen Kulturen zu erfahren, das hat meinen Horizont sehr erweitert. Man hatte täglich die Möglichkeit mit Menschen beispielsweise aus Kolumbien, Venezuela, Mexiko über Frankreich und Italien bis hin zu Korea, China und dem Taiwan zu reden und sich auszutauschen. Konnte mir dann am Ende nur denken, man soll aufhören wenn’s am schönsten ist. Allerdings habe ich mir fest vorgenommen, wiederzukommen, das steht außer Frage. Die Stadt und ihre Atmosphäre haben mich einfach so fasziniert, das kann man mit hier nicht vergleichen. Es war eine super Erfahrung für mich und hat mich sehr viel selbstständiger werden lassen und ich werde noch lange dran zurückdenken! Auch hat sich mein Französisch in der Zeit hier verbessert und auch mit den Leuten werde ich noch in Kontakt bleiben, gibt ja Dinge wie Facebook die in solcher Beziehung ein Segen sind. Ich kann es jedem nur empfehlen, der etwas Begeisterung für Französisch und Interesse an anderen Kulturen mitbringt, offen ist und unheimlich viele neue, tolle Erfahrungen machen möchte!