Liebe zukünftige Sprachschüler ich heiße Ina, bin 16 Jahre alt und komme aus Berlin. Ich habe während meiner Sommerferien eine 3-wöchige individuelle Sprachreise nach Montréal, Kanada, gemacht. Zum einen wollte ich mit dieser Reise mein Englisch weiter verbessern, um gut für das nächste Schuljahr gerüstet zu sein und zum anderen waren die Erfahrungen und Erlebnisse meiner
Sprachreise nach Malta, die ich im letzten Jahr unternommen habe so beeindruckend, dass ich dies unbedingt wiederholen wollte. Die Entscheidung für Montréal fiel eigentlich eher zufällig. Mir haben die Bilder und Beschreibungen über Montréal einfach am besten gefallen. Zu Beginn war ich total nervös. Ich habe bestimmt fünfmal meine Reistasche und Reiseunterlagen überprüft. Ich war aber auch happy und aufgeregt wegzufahren. Immerhin ist es ein anderer Kontinent mit anderer Sprache. Als dann mein Abreisetag kam, war ich noch viel aufgedrehter: Wie wird meine Gastfamilie sein? Wie sind die Leute? Werde ich Leute kennenlernen? Werde ich mich zurechtfinden? All diese Fragen schwirrten in meinem Kopf… und 9 Stunden später war ich dann in Montréal. Völlig erschöpft und müde aufgrund des Jetlags kam ich bei meiner Gastmutter an, habe sie kennen gelernt und dann mein Zimmer bezogen. Da ich die erste Studentin meiner Gastmutter war, konnte sie mir nicht viel über die Schule und deren System erzählen, sie konnte mir aber einiges über Montréal berichten. Den Weg zur Schule hat sie mir noch am Abend erklärt. Die Schule lag nicht sehr weit entfernt von meiner Unterkunft an einer breiten, lebendigen Straße mit vielen Einkaufs- und Shoppingmöglichkeiten, die wir alle, wie sich später noch herausstellte, ausgiebig nutzten sollten. Sie umfasste zwei Stockwerke des Gebäudes: den 3. und den 8. Stock. Beide Stockwerke verfügten über mehrere Klassenzimmer. Da die Schule über Computer mit Internetanschluss verfügte, konnte man die ganze Zeit über per E-Mail mit der Familie und den Freunden in Kontakt bleiben. Am nächsten Tag, Montag, war dann mein erster Schultag. Die Organisatoren, die im Office saßen, haben mich gleich freundlich empfangen, haben mir meine Mappe gegeben und mich in den Raum geführt, wo die Einstufungstests stattfanden. Bis es losging haben wir Neuankömmlinge uns schon mal ein bisschen beschnuppert: die ersten Annäherungsversuche! Gleich zu Beginn habe ich Kontakt zu zwei Mexikanerinnen bekommen, mit denen ich dann auch während meines ganzen Aufenthalts viel zusammen war. Nach dem schriftlichen Einstufungstest folgte eine Einführung in die Schule, über deren unterschiedliche Sprachlevels, Regeln und mögliche Ausflüge, einfach alles Wissenswerte. Nach der Einführung gab es ein mündliches Gespräch mit einem Lehrer und einem Administrator der Schule zur weiteren Einstufung. Nachdem die Tests ausgewertet worden waren, wurde man einem Raum, einer Klasse und einem Lehrer zugewiesen. Sollte sich später herausstellen, dass man falsch eingestuft wurde, ließ sich das noch korrigieren, man kam einfach in die geeignete Gruppe. Ich selbst kam in eine super Klasse. Meine Lehrerin, Alison, war unglaublich nett. Sie hat uns immer mit tollen Aktivitäten motiviert. Zum Beispiel spielen mit Sprachübungen oder praktisches Anwenden von Regeln, die wir zuvor gelernt haben, Recherchen im Internet, Diskussionen oder Vorstellungen eines Themas nach eigener Wahl. Es gab auch manchmal kleine Hausaufgaben, die aber total Spaß gemacht haben. Wir hatten überhaupt viel Spaß zusammen. Es waren durchschnittlich nur 9 -11 Leute in meiner Klasse, wir konnten uns also schnell kennen lernen. Innerhalb der nächsten Tage habe ich noch viele andere junge Leute kennen gelernt: Wir sind eine richtige internationale Clique geworden. Wir haben viele Nachmittage und Abende miteinander verbracht: im Park Fußball gespielt, gelesen oder wir haben uns endlosen Geschichten und Diskussion hingegeben, Filme angeguckt, Essen gegangen oder eine Bar besucht. Es waren auch zwei Deutsche in unserer Gruppe, trotzdem haben wir immer Englisch gesprochen um nicht unhöflich zu sein, da die anderen uns ja nicht verstanden hätten. Die anderen, Brasilianer, Mexikaner, Araber, Franzosen und Italiener haben das genauso gehandhabt. Es war eine stille Vereinbarung zwischen uns, wir wollten uns ja verstehen. Auf diese Weise haben wir alle unser Englisch immens verbessert. An den Wochenenden wurden organisierte Ausflüge nach New York, Québec City, nach Toronto und zu den Niaghara Fällen oder nach Ottawa angeboten. Ich habe mich für den Trip nach Ottawa für 55 Can$ entschieden. Es hat sich wirklich gelohnt, denn Ottawa ist eine schöne Stadt und außerdem die Hauptstadt von Kanada. Auch Montréal selbst bietet interessante touristische Ausflugspunkte: der Jean-Talon Market mit einer riesigen Vielfalt an frischen Früchten und Gemüse, sowie einheimischen Produkten, wie den Marple Sirup, Honig, oder Marmelade, den Botanische Garten mit einer Blumenvielfalt aus aller Welt: Japan, China, Südamerika, Afrika und Kanada; dem Freizeitpark „La Ronde“, der einen Nachmittag voller Aktion und Spaß verspricht; dem Biodome für Tierliebhaber; Old Montréal mit der alten St.-Catherine Cathedrale und natürlich all die schönen Parks in denen man lesen sich ausruhen und/oder einfach mit Freunden den Tag verbringen kann. Eine besondere Attraktion bietet der Park Mont-Royal. Jeden Sonntag wird dort Tam-Tam gespielt, Ritterspiele werden ausgetragen oder man kann einfach nur faulenzen. Ich habe dort einen Sonntag mit einem Freund verbracht. Das Wetter war sehr gut und so konnten wir den Trommlern relaxt folgen. Später haben wir den Gipfel des Parks erklommen; von dort oben hatten wir einen wunderschönen Panoramablick auf Montréal. Die U-Bahn Verbindungen in Montréal sind einfach zu durchschauen und man kommt schnell von einem Punkt zum anderen. An meinem letzten Nachmittag fand an meiner Schule eine Talentshow statt. Jede Klasse musste etwas vorführen. Wir haben Zungenbrecher in englisch und in unserer eigenen Sprache vorgetragen. Andere Klassen haben etwas gesungen, getanzt oder Gedichte vorgetragen. Es war total lustig, da man seine Freunde zum Teil in völlig ausgeflippten Situationen, Rollen oder Positionen gesehen hat. Wir haben uns auf jeden Fall alle köstlichst amüsiert. An meinem letzten Abend sind wir in unsere „Stammbar“ gegangen und haben den Abend bei gutem Essen und frischen Fruchtsäften ausklingen lassen. Am Ende war der Abend dann doch ein wenig traurig, wir waren eine richtige Gemeinschaft geworden und nun hieß es Abschied nehmen. Wir haben unsere Adressen und E-Mail Adressen ausgetauscht um in Kontakt zu bleiben. Ich habe viele unterschiedliche Leute und neue Kulturen kennengelernt, was mich sehr bereichert hat. Mein Englisch ist auf jeden Fall besser geworden und ich fühle mich für die Herausforderungen des Englischunterrichts gut vorbereitet. Ich kann solch eine individuelle Sprachreise oder generell Sprachreisen nur empfehlen, denn das Motto „Spaß am Lernen“ wird voll und ganz eingehalten. Kanada ist in meinen Augen ein gutes Reiseziel, da die Leute sehr freundlich und hilfsbereit sind und Kanada ein schönes Land ist. Viel Spaß!