In den Sommerferien flog ich für vier Wochen nach Maple Ridge in der kanadischen Provinz British Columbia. Es waren die bisher besten Wochen meines Lebens!!
Als der Tag meiner Abreise gekommen war und meine Eltern mich zum Flughafen brachten, war ich total aufgeregt und hatte auch ein bisschen Angst vor dem, was auf mich zukommen wird! Doch bereits in Düsseldorf lernte ich ein Mädchen kennen, das auch nach Maple Ridge flog und so hatte ich letztendlich nicht die Zeit, mir unnötige Sorgen zu machen.
Als wir dann 9:40 Stunden schlaflosem Flug doch voller Vorfreude in Vancouver am Flughafen ankamen, wurden wir von Lorry (einer Betreuerin) herzlich in Empfang genommen und fuhren in einem typisch amerikanischen gelben Schulbus, der uns schließlich die ganzen vier Wochen begleitete, zu unserer Schule, wo wir endlich unsere Gastfamilie persönlich kennenlernten (Ich hatte zwar vorher schon mit meiner Gastmutter E-Mails geschrieben, war aber trotzdem sehr aufgeregt, wie es in ihrer Familie zugeht)! Auf der Fahrt zu meinem neuen Zuhause war ich vor Erleichterung total erschlagen und richtig müde, denn es war ja eigentlich schon mitten in der Nacht in Deutschland.
So ging ich, nachdem mir meine restliche Familie vorgestellt wurde, bald ins Bett! Ich hatte außer meinen noch relativ jungen Gasteltern Sarah und Rob noch eine zwei Jahre alte Gastschwester Charlotte und es wohnte noch für zwei Tage eine Koreanerin dort, die mich alle herzlichst empfingen. Deren Haus war einfach nur riesengroß!! Ich hatte mein eigenes Zimmer und Bad mit toller Aussicht auf die Berge und schon in der ersten Nacht fühlte ich mich richtig wohl!
Am Sonntag fuhr ich mit der Koreanerin nach Coquitlam in die beliebte Shopping Mall und war erstaunt, wie wenig sich die Zeitverschiebung bereits auswirkte. Man wachte zwar noch die ersten Tage früher auf als sonst, was aber am Montag sogar ein Vorteil war, da wir uns schon sehr früh zum whale watching trafen. Wir sahen zwar weder Wale noch Delfine (nur Robben und einen Adler), lernten uns deutsche Gastschüler aber besser kennen. Am Dienstag gingen wir nach der Schule in Metrotown, der größten Mall Vancouvers, shoppen. Wir hatten jede Woche zwei bis dreimal je vier Stunden Unterricht. Wir waren in zwei Gruppen eingeteilt und schauten englische Filme an, lernten mehr über Kanada, kanadische Helden und Sitten. Außerdem spielten wir ab und zu Schmidtball. Eine Mischung aus Fußball, Baseball und Brennball.
Am Mittwoch fuhren wir ins berühmte Skigebiet Withler. Man konnte dort entweder Ziplining oder einen Berg hoch wandern. Ich entschied mich für ersteres. Ziplining besteht aus 5 langen Seilbahnen mit denen wir sehr hoch durch den Wald und über einen Fluss - wahlweise kopfüber - rasten.
Da der kommende Montag ein Feiertag war, fuhr meine Gastfamilie schon am Donnerstag mit meiner neu gewonnenen Freundin und mir zu deren Ferienhaus am Greenlake. Wir verpassten zwar das Programm am Freitag, beherrschen aber nun das Quad und den Jet Ski, fuhren Motorboot, Kajak und Tube. Letzteres ist eine Matratze, die von einem Boot gezogen wird. Man liegt darauf und es ist richtig schwer sich festzuhalten, wenn das Boot schnelle Kurven fährt, da sie dann schräg über die Wellen hüpft, und sich bei meinem Gastvater sogar überschlagen hat.
Die restliche Woche war meine absolute Lieblingswoche!! Wir gingen Felsenklettern (ich hatte immer noch Muskelkater vom Tube fahren), segelten auf dem Atlantik, fuhren Kanu und Bananaboat bei Harrison Hot Springs. Das Wasser war zwar kalt, aber es machte einem nichts aus. Und als wir dann noch falsch herum auf der Banane saßen, hatte jeder die Scheu vor dem Wasser verloren! Anschließend brachte uns die Banane noch zu einem kleinen Wasserpark mitten auf dem See!
Am Wochenende fuhr ich mit ein paar Freunden Vancouver auf eigene Faust besichtigen, um dann noch in den berühmten Einkaufstraßen und Malls shoppen zu gehen! Meine Gastmutter gab mir auch noch ein paar Tipps, sodass wir hofften, die schönsten Ecken zu Gesicht bekommen zu haben. Da die Fahrt mit dem Bus und dem Skytrain relativ lang war und wir so einen nicht so langen Aufenthalt hatten, waren wir froh, dass wir in unserer dritten Woche dreimal Vancouver besuchten, um die berühmtesten Sehenswürdigkeiten, wie zum Beispiel Gastown, Chinatown, Queen Elizabeth Park und das Aquarium zu besichtigen. Außerdem fuhren wir noch Kajak und schwammen in einem See im Golden Ears Provincial Park.
An meinem letzten Wochenende übernachtete ich mit ein paar anderen Mädchen bei einer Freundin. Wir backten Brownies und aßen diese kombiniert mit Vanilleeis, zerhackten Cookies, Oreos, Bounties, Nüssen und noch vielem mehr. Danach verzierten wir sie mit Karamell- und Schokosoße. Eine richtige Kalorienbombe, nach der man nach drei Bissen satt war!
In meiner letzten Woche fuhren wir zu dem Berg namens Grouse Grind und wanderten dort hinauf. Es war gefühlt der heißeste Tag und so richtig anstrengend, nach oben zu gelangen! Als wir es nach eineinhalb Stunden und drei Flaschen Wasser endlich geschafft hatten, schauten wir uns noch eine Lumberjack Show an und fuhren mit der Gondel wieder herunter.
Schließlich besuchten wir Victoria – die Hauptstadt von British Columbia – und am folgenden Tag einen Kletterpark. Außerdem probierten wir noch Windsurfen auf dem Atlantik am Jericho Beach aus, wobei wir mehr im, als auf dem Wasser waren. An meinem letzten Tag machten wir einen Ausflug in einen Freizeitpark mit vielen Shows.
Am Tag der Abreise waren alle sehr traurig, denn wir mussten nicht nur unserer Gastfamilie, die man in diesen 4 Wochen schon richtig ins Herz gewonnen hatte “Bye“ sagen, sondern auch neu gewonnen Freunden, die erst eine Woche später abreisten! Aber als wir dann am Flughafen ankamen, verspürte ich auch ein bisschen Freude, endlich die eigene Familie und heimischen Freunde wiederzusehen, mit denen ich nur ab und zu geskyped hatte.
Wie auch auf dem Hinflug, konnte ich keine ganze Stunde im Flugzeug schlafen, aber die 10 Stunden vergingen sehr schnell und in Düsseldorf angekommen, war die Müdigkeit sofort verflogen! Nach den Sommerferien konnte ich im Englischunterricht sowohl von meinem deutlich vergrößerten Englischvokabular, der verbesserten Aussprache, und auch von der optimierten Grammatik profitieren.
Alles in Allem kann ich diese Reise nur jedem weiterempfehlen und bin sehr froh, diese angetreten zu haben!
- Sophie K.
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Sophie K.
Hey girl, how are you doing? – so wurde ich in Canada überall begrüßt; sei es bei Starbucks, oder in ganz normalen…