Sonntag, den 3. Juli ging es für mich vom Frankfurter Flughafen aus für 3 Wochen zur Sprachreise nach Dublin. Nach ca. 2 stündigem Flug dort angekommen, wurden ich sowie 3 andere Sprachschüler von einer Mitarbeiterin des CES (Centre of English Studies) empfangen, die uns außerdem alle wichtigen Informationen für Montag, unseren ersten Tag im Mercy College, mitteilte. Danach holte uns ein Taxi ab und brachte uns nacheinander zu unseren Gastfamilien. Obwohl ich gehört hatte, dass die Iren sehr gastfreundlich sind, war ich aufgeregt und gespannt auf die Familie, bei der ich die nächsten 3 Wochen wohnen würde. Meine Nervosität legte sich jedoch schnell, als sich mir meine Gastfamilie vorstellte und ich sofort etwas zu trinken angeboten bekam. Zur Familie gehörten Tina und Leonard, ein Ehepaar mittleren Alters, deren Töchter Aoibhinn, 13 und Niamh, 19 und der Hund Bunny. Das Zimmer teilte ich mir mit einem Mädchen aus Spanien, die auch nett war und mir sofort anbot, den Abend mit ihr und ihren spanischen Freunden zu verbringen. Montagmorgen brachte mich mein Gastvater um 9.00 Uhr, eine halbe Stunde früher als sonst, zum Mercy College, um unsere Groupleaderin und die deutsche Gruppe zu treffen und kennen zu lernen. Jeder bekam einen Stadtplan sowie ein Busticket, welches im gesamten Großraum Dublins gültig war. Um 9.30 Uhr begannen wir mit dem Einstufungstest. Dieser bestand zum Großteil aus Ankreuzfragen und einem Teil des ‚Writings’ und war somit nicht allzu schwer. Nach Auswertung des Tests wurden wir in Klassen auf verschiedenen Sprachlevels eingeteilt. War uns der Level zu leicht oder zu schwer, durften wir natürlich den Kurs wechseln. Die Klassen waren international eingeteilt. So bestand z.B. meine Klasse aus Deutschen, Österreichern, Spaniern, Franzosen, Italienern und einem Argentinier. Die Unterrichtsstunden am ersten Tag verbrachten wir damit, uns gegenseitig kennen zu lernen. Am ersten Nachmittag gab es eine Orientierungstour in der Dubliner Innenstadt für die Neuen. Der Unterricht an den darauffolgenden Tagen bestand aus 4 Unterrichtsstunden, die jeweils 2 Lehrer, Billy und Fergus, hielten. Die erste Stunde begann um 9.30 Uhr und dauerte bis 11.00 Uhr. Dabei ging es meistens um Grammatik und Vokabeln. Die 15-minütige Pause verbrachten wir meist im Raum unserer deutschen Gruppe, wo wir den Nachmittag und die Ausflüge zusammen besprachen. Um 11.15 Uhr ging der Unterricht weiter bis 12.45 Uhr. Die 3. und 4. Stunde drehte sich um Kommunikation, wobei wir viel in kleinen Gruppen gearbeitet haben. Dann stand für die Deutschen entweder Sportnachmittag oder ein Ausflug an. Sport war meistens zweimal wöchentlich, dabei standen Volleyball, Badminton, Tanzen, Football, Basketball und vieles mehr zur Auswahl. Unsere Nachmittagsausflüge gingen z.B. mit einem Boot über den River Liffey oder zur Guinnessfabrik, um einen Einblick in die Herstellung des Guinness, Irlands berühmten Biers, zu bekommen. Außerdem sind wir zum Croke Park, dem Stadion, gefahren und haben ein altes Piratenschiff besichtigt und uns dessen Geschichte erzählen lassen. Um 18.00 Uhr gab es bei meiner Gastfamilie Dinner. Das Essen war jeden Abend gut, ganz im Gegensatz zu dem, was ich von zu Hause gehört hatte. Oft gab es allerdings auch Fastfood, wie Hotdogs oder Pizza. Da die Iren Kartoffeln sehr mögen, hatten wir oft verschiedene Kartoffelgerichte. Außerdem gab es Weißbrot zu fast jedem Gericht. Typisch irisch haben wir natürlich auch gegessen. Am Wochenende hat meine Gastmutter Irish Breakfast gekocht und Irish Stew, eine Art irischer Eintopf, gab es auch. Kaum eine Stunde nach dem Abendessen ging es auch schon weiter zu einem der abendlichen Ausflüge. z.B. haben wir uns Hurling, eine irische Mannschaftssportart, die mit Stöcken und einem Ball gespielt wird, angesehen oder sind zum Dog Race, einem Hunderennen, bei dem man auch Wetten abschließen konnte, gefahren. Außerdem waren wir am Malahide Beach sowie bei einer irischen Volksnacht. Am Wochenende standen Ganztagsausflüge an. Einer davon ging in die Powerscourt Gardens und dann nach Glendalough, eine der berühmtesten Klostersiedlungen Irlands. Nach der Besichtigung haben wir eine kleine Wanderung zu einem Wasserfall gemacht. Schade war nur, dass es an dem Tag, typisch für Irland, sehr regnerisch war und wir zurück im Bus ziemlich durchnässt waren. An einem anderen Samstag sind wir nach Belfast in Nordirland gefahren. Dort haben wir das Titanicmuseum besichtigt und hatten den Rest des Tages Freizeit in der Stadt. Nur Shoppen gehen konnten wir leider nicht, da man in Nordirland mit Pfund bezahlt. Wieder eine Woche darauf sind wir in eine alte Ruinenstadt im Zentrum Irlands gefahren, wo wir erst einen Film über die Geschichte der Gegend gesehen haben und darauf eine Führung - natürlich auf Englisch - bekamen. Ganz zum Schluss sind wir mit einem Wikingerschiff über den Shannon, den längsten Fluss Irlands gefahren. Dublin allgemein hat mir sehr gut gefallen, man kann super einkaufen gehen, da Klamotten dort nicht allzu teuer sind oder einfach einen irischen Pub besuchen. Ein Problem für mich waren zu Anfang die Buslinien. Wartet man an einer Haltestelle, muss man den Bus heranwinken, sonst kann es sein, dass der Fahrer einfach weiter fährt. Auch bei größeren Gruppen wird ungern angehalten. Außerdem wird nicht gezeigt, wo man sich gerade befindet, so muss man sich also die Umgebung merken und selbst sehen, wo man aussteigen muss. Das Wetter in Irland wechselt sehr schnell, so sollte man immer einen Regenschirm dabei haben. Die Sprachreise insgesamt war eine neue Erfahrung für mich. Ich habe sehr viele neue Vokabeln sowie irische Kultur mit nach Hause gebracht. Dank meiner internationalen Schule habe ich nicht nur sehr viel über Irland erfahren, sondern auch über andere Länder.