Unterwegs in Frankreich Sommer, Flughafen Hannover: Wir sind unterwegs nach Frankreich mit einer Sprachreisegruppe nach Antibes. Nachdem wir uns von unseren Eltern verabschiedet haben, sitzen wir schließlich mit einem mulmigen Gefühl, aber mit ganz viel Vorfreude, im Flieger. Nach dem Umsteigen am Frankfurter Flughafen kommt der Moment, der uns aus unserer Vorfreude reißt und uns klar macht, wie sehr wir an unserem Leben hängen. Kurz nach den Alpen geschieht das Unerwartete: Wir stürzen gefühlte 50 m in die Tiefe, O-Saft fliegt durch die Luft, von der Decke tropft Wein und einige Passagiere schreien panisch auf. Was für Turbulenzen! Bis nach Nizza klammern wir uns nur noch ängstlich aneinander fest. Froh, in Antibes endlich wieder festen Boden unter den Füßen zu haben, erwarten uns auch schon unsere Gasteltern Nicole und Pierre Feau: Ein typisch französisches Ehepaar und total sympathisch. Sie zeigen uns unser Zimmer und laden uns sofort zu einer kleinen Spritztour durch Antibes und Juan-les-Pins ein. Das Sprechen klappt übrigens prima! Am nächsten Tag und nach einer warmen Nacht gehen wir zum Strand und prompt werde ich von einer Qualle gestochen. Von der ungewohnten Hitze fallen wir abends erschöpft, aber glücklich ins Bett. Da unser Urlaub eine organisierte Sprachreise ist, müssen wir natürlich jeden Tag von 9 bis 14 Uhr in die Schule. Der Unterricht wird von französischen Lehrern gestaltet. Wir reden viel Französisch, lernen etwas über die Kultur und Politik Frankreichs und bei dem deutschen Kursleiter frischen wir die Grammatik auf. In den nächsten Tagen erkunden wir u. a. die schöne Stadt Nizza. Praktischerweise startet ab diesem Tag der große Schlussverkauf. Cool, denken wir uns, aber wir haben nicht damit gerechnet, dass Millionen Shopping-Süchtige dasselbe denken. Schnell flüchten wir zum schönen Strand. Allerdings kann man im alten Teil von Nizza, der Vieille Ville, in kleinen Läden auch entspannt abseits vom Trubel einkaufen. Es gibt auch viele Möglichkeiten, sich kulturell weiterzubilden: viele Kunstmuseen und Galerien, den berühmten Blumenmarkt und die typische Altstadt.
Am Abend des 14. Juli treffen wir uns mit der ganzen Gruppe, unserem Kursleiter und den Lehrern am Strand von Juan-les-Pins. Es ist der Nationalfeiertag und das wird mit einem atemberaubenden Feuerwerk gefeiert: 20 Minuten lang kracht und zischt es. Am Ende des Feuerwerkes klatschen und jubeln alle laut, die Sirenen gehen an und die Autos hupen wild. Wir sind überwältigt von diesem Gemeinschafts- und Nationalgefühl.
Am darauf folgenden Tag geht es nach Monaco. Wir staunen über die schicken Jachten, besichtigen das Casino, das Musée Océanographique und schauen beim Wachwechsel am Fürstenpalast zu. Auch die Nobelstadt Cannes bietet einiges: Die Handabdrücke berühmter Schauspieler rund um den Palais du Festival und die Prachtstraße mit Läden von Prada und Chanel. Mit unseren Gasteltern unternehmen wir einen tollen Tagesausflug in die Parfumstadt Grasse. Anschließend geht es weiter zur Confesserie Florian nach Loup. Dort werden aus Blumen wie Rosen und Jasmin u. a. Bonbons und Pralinen hergestellt. Am Ende besuchen wir das Dorf Gourdon, welches ganz hoch auf einem Felsen liegt von wo aus wir einen atemberaubenden Blick auf die Küste von Nizza bis Cannes haben. In den letzten Tagen entspannen wir mit unseren Freunden am Strand und gehen nochmal ausführlich mit mehrerern Mädels in Antibes shoppen. Nach 3 unvergesslichen Wochen kommt schließlich der traurige Abschied von unseren Gasteltern und den anderen Kursteilnehmern. Sie sind uns alle richtig ans Herz gewachsen und auch Antibes, das Meer und das tolle Wetter werden uns fehlen! Aber natürlich freuen wir uns auch wieder auf Zuhause, adieu France!
- Luise K.
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Luise K.
Antibes, zwei Wochen alleine in Frankreich bei einer Gastfamilie? Anfangs war ich sehr skeptisch als meine Mutter mir…