Erfahrungsbericht: Mein Gastaufenthalt in Frankreich mit IST Wenn man mich fragt, was mich während meiner zweiwöchigen IST - Sprachreise nach Antibes/Juan-Les-Pins am meisten beeindruckt hat, kann ich nur sagen; ich habe mich unsterblich verliebt – in Juan-Les-Pins. Wer Juan-Les-Pins auf der Karte betrachtet und glaubt, es handle sich um ein verschlafenes Dörfchen, der irrt. Juan-Les-Pins ist ein schillernder Ferienort von atemberaubender Atmosphäre. In den kleinen romantischen Gässchen zeigt sich der Charakter des Ortes; dort gibt es zahlreiche moderne individuelle Szenecafés, die tagsüber sonnendurchströmt sind und angenehme Erfrischungen bieten, während sie abends mit ihrem typisch französischen Flair den perfekten Ort darstellen, an dem man mit Freunden bis tief in die Nacht feiern kann. Was mich jedoch noch weitaus mehr beeindruckt hat waren die Strände und der herrliche Blick auf das Meer. Was gibt es schöneres, als jeden Tag aufzuwachen und eine Aussicht auf kristallklares Wasser bis zum Horizont zu haben? Trotz Unterricht und zusätzlichem Programm blieb mir immer genug Zeit, mich für einige Stunden am Tag an den Strand zu setzen und das herrliche Wetter zu genießen. Ein weiterer Höhepunkt war das umfangreiche Programm von IST. Wir besuchten die pulsierende Großstadt Nizza, die für ihr Parfum und ihre Atmosphäre berühmte Stadt Cannes und natürlich Monaco, das Zuhause der Reichen und Schönen, wo sich die Jungen an den Ferraris und die Mädchen an den Gucci- und Prada Geschäften erfreuten. Ich erinnere mich, dass wir trotz des Verbots das gigantische, an Hollywood erinnernde Casino betraten, das schon fast übertrieben luxuriös ausgestattet war. Wir gingen nur hinein, weil man uns erzählt hatte, die Toiletten seien aus purem Gold – wir fanden leider nie heraus, ob es stimmt, denn man warf uns hinaus, bevor wir den güldenen Abort erreichten. Mir persönlich gefielen der Besuch auf der kleinen Insel, auf der das Rauchen verboten war, damit sie ganz und gar sauber blieb, noch viel besser als der Besuch im leicht dekadenten Monaco, wo sich die grauen Hochhäuser am Horizont nur so stapeln. Die Insel war der perfekte Ort für Freunde von einsamen, zerklüfteten Felsenstränden und unberührter Natur. Die Bootsfahrt dorthin war jedoch auch ein herrliches Erlebnis: wir saßen alle vorne am Bug, wo jedes Mal, wenn die Wellen am Schiff entlang peitschten, riesige Fontänen aufspritzten. Sehr interessant waren auch die Museumsbesuche: das Chagall- sowie das Picasso-Museum haben nicht nur eingefleischte Kunstliebhaber beeindruckt, sondern die gesamte Gruppe. Einfach das Gefühl, vor riesigen Gemälden zu stehen, von dem man weiß, dass Picasso selbst sie einst gemalt hat, ist unglaublich. Selbst die letzten Kunstbanausen werden Freude an den zahlreichen Bildern haben. Nun, abgesehen von den Freizeitaktivitäten gab es auch noch den Sprachunterricht. Sicher werden einige denken, das habe den Urlaub verdorben – Irrtum! Man darf sich den Unterricht mit unseren vier IST- Lehrern nicht vorstellen wie trockenen Franze-Unterricht daheim. Im Gegenteil! Unter den Lehrern waren drei recht junge Französinnen und ein deutscher Lehrer. Jeder hatte ein Gebiet, in dem er uns unterrichtete, wie etwa die Kultur und Politik Frankreichs – was sehr interessant war -, Beschreibungen von Personen und Dingen, die Arbeit mit unterschiedlichen Texten (was mir persönlich am Besten gefiel) und Grammatik. Der Unterricht war sehr locker, und an Stelle von trockener Arbeit im Buch haben wir heftig diskutiert, Meinungen ausgetauscht und viel Spaß gehabt. Eine Aufgabe, an die ich mich besonders erinnere, war jene, dass wir uns gruppenweise eine politische Partei ausdenken sollten. Am Ende stellten wir unser Parteiprogramm vor, und es kam zu sehr lustigen Ergebnissen. Es wurden auch viele aktuelle Themen angesprochen, darunter Drogen, Sexualität und viele Dinge, über die im Unterricht zu Hause nicht gesprochen wird. Durch häufige Diskussionen und das Austauschen von Meinungen wurde unser Französisch von Tag zu Tag flüssiger und vielseitiger. Ich für meinen Teil kann nur sagen; mein Französischlehrer hat nicht schlecht gestaunt, und die Eins in Französisch ist mir seit meinem IST-Aufenthalt sicher! Darüber hinaus muss auf jeden Fall noch gesagt werden, dass die Gastfamilien sehr gut ausgewählt waren. Ich habe mich sehr wohl gefühlt in meiner Familie und allen anderen ging es genauso. Ich habe noch immer Kontakt zur Familie und kann nur sagen, ich war sehr zufrieden. Alles in allem habe ich selten einen so abwechslungsreichen und angenehmen Urlaub verbracht, in dem ich darüber hinaus meine Sprachkenntnisse so drastisch verbessert habe. Das einzige Problem, das auftrat, war, dass alles sehr teuer war – andererseits war aber schon so viel im Preis bei IST inbegriffen, dass man mit dem vorgeschlagenen Taschengeld durchaus hinkam. Laura Möller