Mein Aufenthalt im St. Hugh’s College, Oxford Cordelia Kuhn Vom 4. bis 24. Juli nahm ich an einem
Sprachkurs am St. Hugh’s College in Oxford teil. Es war mein erster Aufenthalt allein im Ausland, entsprechend aufgeregt war ich. Den Flug von Frankfurt am Main nach London Heathrow bestanden meine Freundin und ich problemlos, da unsere Eltern einen betreuten Flug für uns gebucht hatten. In Heathrow wurden wir von zwei Mitarbeiter des Colleges freundlich in Empfang genommen, darauf ging es mit dem Bus nach Oxford zum St. Hugh’s College. Ich war zunächst etwas verwirrt, da ich mich in dem großen Gebäude schwer zurechtfand. Der Weg zu unseren Zimmern geriet zum Abenteuer. Aber wie das so ist: Schon nach kurzer Zeit war alles recht vertraut und auch geregelt. Wir waren in einem geräumigen Zweibettzimmer untergebracht. Leider fehlten darin Dusche, Waschbecken oder Toiletten. Aber auch daran gewöhnten wir uns mit der Zeit. Gegen alle Vorurteile, mit der die englische Küche zu kämpfen hat, war das Essen in Ordnung. Gleich am ersten Abend gab es Lasagne – mit Pommes! Spätabends wurden wir noch mit Kakao und Keksen verwöhnt, was für uns Deutsche einigermaßen ungewöhnlich war. Nach dem Einstufungstest, der nicht so schwierig war wie erwartet, wurden wir tags darauf in Leistungsgruppen eingeteilt. Im Vergleich zu unseren Klassen in Deutschland war die Zahl von nur 10 bis 15 Schülerinnen und Schülern traumhaft. Alle kamen zu Wort und profitierten dadurch sehr von dem Unterricht. Die Lernsituation war motivierend, die Lehrkräfte haben viel verlangt, aber auch viel geboten. Gleich zu Beginn wurde ein „Diary“ ausgeteilt, ein Heft, in dem wir unsere täglichen Erlebnisse auf Englisch festhalten sollten. Für jeden Tag gab es eine Rubrik „Wort des Tages“, in das wir ein neu gelerntes Wort eintragen konnten. Der Unterricht fand täglich von 9.00 bis 13.00 Uhr, am Mittwochnachmittag zusätzlich von 14.00 bis 16.00 Uhr statt. An den übrigen Nachmittagen hatten wir frei. An jedem Montagnachmittag stand ein Museumsbesuch in Oxford auf dem Programm. An den Wochenenden wurden größere Ausflüge in die Umgebung (z. B. nach London) unternommen. Das war sehr interessant, und in der Gruppe hat es sehr viel Spaß gemacht, neue Orte kennen zu lernen. Überdies gab es zahlreiche Freizeitangebote wie etwa Sport, Kino, Bingo oder Disco. Die Klassen waren international zusammengesetzt. Schnell bildeten sich Freundschaften. Ich lernte gleich einige Spanierinnen und Russen kennen. Mit ihnen musste ich mich auf Englisch verständigen, was oft zu lustigen Verwicklungen führte, da wir alle noch das eine oder andere hinzuzulernen hatten. Mit einer spanischen Kurskollegin hat sich eine Brieffreundschaft ergeben, die bis heute andauert. Außerhalb des Unterrichts stand uns das so genannte „Social Committee“ mit Rat und Tat zur Verfügung. Es setzte sich aus wechselnden Lehrkräften zusammen, mit denen wir nicht zuletzt in lockerer Atmosphäre plaudern und Spiele machen konnten, wobei sich ganz nebenbei auch unsere Englischkenntnisse abrundeten. Insgesamt hat mir der Aufenthalt viel Freude gemacht und mein Englisch hat sich merklich verbessert. Es fällt mir nun viel leichter, etwas auf Englisch zu formulieren! Und so möchte ich im kommenden Jahr am liebsten wieder nach Oxford fahren.