In den Sommerferien war es soweit. Wir hatten beschlossen, dass ich nach England gehen durfte. Da ich mit meinen Eltern aber noch gemeinsam Urlaub machen wollte, hatten wir keinen Flug für mich gebucht. So fuhr ich gemeinsam mit meiner Mutter und meiner Oma mit dem Auto nach England. Damit wir auch noch etwas zu sehen bekamen, fuhren wir auf dem Weg nach Swanage eine Woche lang an der Südküste entlang und ich kann nur sagen, wie wundervoll England ist. Aber natürlich konnte ich es nicht abwarten, endlich meine Eltern los zu werden und in Swanage anzukommen. Am 14.8. war es dann soweit. Wir waren schon einen Tag früher angekommen und hatten uns so schon mal ein Bild von Swanage gemacht. Und ich war einfach nur begeistert. Swanage war ein kleiner, süßer Ort mit einem Strand und vielen süßen Geschäften. Wir hatten vereinbart, dass ich um 15 Uhr im College sein sollte und ich zählte aus Ungeduld sogar schon die Minuten. Man konnte das Internat schon von weitem sehen wegen der großen Sporthalle und als wir dann die Auffahrt hoch fuhren, war ich doch ein wenig überrascht. Im ersten Moment schien das Gebäude doch etwas klein (aber wirklich nur für einen Moment) und ausgestorben. Fast keine Menschenseele war da. Als wir dann endlich jemanden von den Betreuern gefunden hatten, erklärte er mir alles und brachte mich zu meinem Zimmer. Als ich auf mein Zimmer kam, war ich dann wirklich überrascht. 3 Betten waren schon belegt. Der Blue Staff erklärte mir, dass die Zimmer international gemischt waren und schon manche Schüler länger da waren und dass sie jetzt auf Exkursion waren. Der Raum war schön und groß, aber dass der Raum im Erdgeschoss lag und die Seite nach draußen komplett ein Fenster war, war dann doch etwas unpraktisch. Die Zimmer hatten keine Schlüssel, sondern einen Code, was sehr gut war. Und im Zimmer hatte man noch zusätzlich einen Safe. Leider lag neben meinem Zimmer eine Feuertür die schrecklich laut piepste, wenn man sie aufmachte und da die Tür als normaler Ausgang gebraucht wurde, war es ziemlich nervig (kleiner Tipp: nicht noch einmal auf Raum 22). Was auch noch dazu kam, war dass mein Zimmer direkt neben der Satoe Hall lag und man haargenau hören konnte, was gerade im Fernseher lief. Aber das war am Ende auch kein Problem mehr. Die anderen Deutschen kamen erst später an diesem Tag und so erforschte ich Harrow House erst einmal alleine. Man fand eigentlich schnell Freunde und am 2. Tag konnte man sich auch schon gut zurecht finden. Am Sonntag mussten wir früher aufstehen als die andern, weil wir unseren Einführungstest schreiben mussten. Der Test war eigentlich total easy und ich hatte das Glück, dass ich schon mit einem Mädchen, das ich kennen gelernt hatte, in einem Kurs war. Danach bekamen wir Bändchen, rote oder blaue. Da ich ein rotes Band hatte, weil ich noch unter 15 war, hatte ich morgens ab neun Sport und nachmittags nach dem Lunch Unterricht. Das Sport Programm war sehr vielfältig, es gab zum Beispiel Minigolf auf der eigenen Anlage, Sport im Dome (Ballspiele, Badminton), Schwimmen in dem eigenen Pool, Volleyball, Fussball, Team Sport, Beachgames, Cricket und noch vieles mehr. Da ich auch noch Tennis extra gebucht hatte, hatte ich auch noch jeden Tag eine Stunde Tennis. Das Sportprogramm war auch in Gruppen eingeteilt. Bei den Tennis Gruppen ging es um Spielstärke. So hatten wir statt 4 Stunden normalen Sport nur 3 Stunden normalen Sport und eine Stunde Tennis. Auch der Unterricht war spannend gestaltet und nicht so trocken wie in Deutschland. Und die Klassen waren wirklich klein mit nur 12 Schülern. Leider war das Essen nicht immer so gut aber zur Not konnte man ja in die Stadt gehen und sich was im Supermarkt oder bei Subway holen. Am Wochende gab es 2 Exkursionen, einmal nach London oder Oxford (je nachdem wie alt man war) und am Sonntag nach Bournemouth. Abends gab es immer Programm und montags und freitags eine Disko. Die Zimmer, Klassen und Sportgruppen waren international gemischt und es war kein Problem, sich zu verständigen. So hatte ich zum Beispiel zwei Italienerinnen, eine Slowenin, eine Russin und eine Französin auf dem Zimmer. Und Franzosen, Slowenen, Kroaten, Bulgaren, Schweden und Tschechen in meiner Klasse und in meiner Sportgruppe. Auch die Betreuer waren super nett und es war auf jeden Fall eine unvergessliche Zeit in Swanage. Harrow House ist großartig und ich vermisse alles von dort und uns ist es wirklich schwer gefallen, wieder zu gehen. Ich würde es jederzeit wieder machen.