Nach einem reibungslosen Flug kamen wir endlich am Flughafen von Jersey an! Dann ging die große Suche nach den Gastfamilien los. Doch wir fanden unsere Familie relativ schnell. Unser Gastpapa stand mit einem großen Pappschild mit unseren Namen darauf in der ersten Reihe. Bald würden wir auch den Rest unserer Gastfamilie kennen lernen...gespannt stiegen wir in den Land Rover von unserm Papa ein und fuhren irgendwann auf einen Landwirtschaftsweg, der in eine kleine Straße, in der unser Gasthaus wie ein kleines Farmgebäude stand, mündete. Es sah wunderschön aus und natürlich schien auch die Sonne. Kaum waren wir in der Küche angekommen, begrüßte uns auch unsere Gastmama. Sie fragte gleich wie die Reise war und bot sich an, uns unser Zimmer zu zeigen. Wir hatten einen eigenen Abschnitt in dem Haus, den man von der Küche aus über eine Treppe erreichen konnte .Dort gab es zwei Zimmer, in eins zogen wir ein und in das andere sollten bald noch eine Französin und eine Spanierin einziehen .Dazwischen lag ein Bad, das nur für uns vier war. Wir fühlten uns von Anfang an in unserer Gastfamilie wohl und lernten beim Abendbrot auch unseren Gastbruder und unsere Gastschwester kennen. Am nächsten Morgen hieß es erstmal: Nicht den Schulbus verpassen! Wir haben ihn aber bekommen und wurden zu unserem College in St. Brelade gefahren. Das Gebäude sah von außen relativ klein aus, entpuppte sich aber von innen als ein vielgängiges und verwinkeltes Haus. Sofort wurden wir in Gruppen eingeteilt und wir schrieben unseren Einstufungstest. Danach wurden wir von unserer Betreuerin durch die Schule geführt. Schon nach der Mittagspause hatten wir mit einer neuen Gruppe Unterricht, mit der wir uns auch auf Anhieb verstanden. Die meisten Schüler waren leider Deutsche, aber wir hatten auch noch einen Spanier, eine Brasilianerin, einen Franzosen und eine Schweizerin in unserer Gruppe. Wir hatten sehr nette Lehrer, die ständig gewechselt haben, nur unseren Klassenlehrer haben wir die ganze Zeit über behalten. Am Anfang war es anstrengend, sich an alle Lehrer zu gewöhnen, aber bald war es auch von Vorteil in unterschiedlicher Weise unterrichtet zu werden. Schnell freundeten wir uns mit dem Spanier, dem Franzosen und zwei Deutschen aus der Gruppe an. Der Spanier hatte auch noch einen Gastschüler in seiner Familie, der aber auf ein anderes College, an dem sie nachmittags keinen Unterricht hatten, ging. Wir lernten ihn aber auch bald kennen und erfuhren, dass er aus Polen kommt. So hatten wir mit dieser Gruppe abends und nachmittags nach dem Unterricht sehr viel Spaß. Besonders gut war, dass wir eine Gruppe mit unterschiedlichen Nationalitäten waren, so mussten wir die ganze Zeit Englisch sprechen. Zu Hause bei unserer Gastfamilie freundeten wir uns auch immer mehr mit unserer Spanierin und der Französin an, sie waren beide sehr nett und wir haben viel voneinander gelernt. Abends waren wir auch häufig mit den beiden weg oder haben ein Video zusammen gesehen. Leider mussten nach zwei Wochen alle aus unserer "Clique" abreisen, es war wirklich traurig, denn wir haben jeden mit zum Flughafen gebracht. Die letzte Woche war nicht mehr dasselbe wie davor. Wir hatten zwar noch unsere Spanierin, aber unsere Französin musste auch abreisen und wir bekam eine neue Französin mit der wir uns überhaupt nicht verstanden haben, was zum größten Teil daran lag, dass sie die einfachen Grundbegriffe im Englischen einfach nicht konnte und auch sonst sehr unfreundlich war. Aber in dieser Woche sind wir viel mit unserer Spanierin und deren Freunden unterwegs gewesen und eine Deutsche aus unserer Gruppe war auch noch da. Wir hatten pro Woche nur zwei freie Nachmittage, an denen wir an den Aktivitäten teilnehmen konnten. Die haben wir, so gut es ging, genutzt. Wir haben uns ein paar Castle angeguckt, aber auch unterschiedliche Strände besucht. Schade war, dass wir am Ende eigentlich nicht so viel von der Insel gesehen haben, da sich die Programmpunkte an unseren freien Tagen meist wiederholt haben. So haben wir den Vorschlag gemacht, dass sie vielleicht für die Intensivkursschüler einmal pro Woche eine Art Inselrundfahrt am Wochenende organisieren können. Ich hoffe, dass dieser Vorschlag vielleicht auch umgesetzt wird, weil man dann einfach noch mehr an Erfahrungen mit nach Hause bringt. Unsere letzte Woche war leider sehr schnell vorbei, kaum hatten wir uns versehen, da saßen wir schon mit unseren Zertifikaten von unserem Klassenlehrer im Flugzeug zurück nach Berlin. Im Kopf ließen wir noch einmal die drei Wochen Revue passieren. Es war wirklich eine sehr schöne Zeit und wir haben immer noch E-Mailkontakt mit unseren Freunden von Jersey und hoffen, dass wir uns bald wieder treffen können, um uns gemeinsam in einer Sprache, die jeder von uns versteht, nämlich Englisch, darüber auszutauschen, was seit Jersey alles passiert ist.