Erfahrungsberichte aus England
Harrow House: Hannah St.
Meine beste Freundin und ich hatten uns schon lange vorgenommen, eine Sprachreise nach England miteinander zu machen, um unser Englisch etwas zu verbessern. Nach längerem Suchen in Katalogen und auf Internetseiten von verschiedenen Sprachreiseanbietern, sind wir dann bei iSt fündig geworden. Wir wollten in ein Internat und nicht in eine Gastfamilie, das Internat sollte in der Nähe vom Meer sein und einen Ausflug nach London wollten wir ebenfalls bei unserer Reise dabeihaben. Durch dieses Ausschlussverfahren wurden wir dann auf ein internationales College, Harrow House, das sich in Swanage in der Grafschaft Dorset befindet, aufmerksam. Gebucht haben wir dann online, nachdem wir zuvor am Telefon persönlich mit jemanden von iSt unsere offenen Fragen besprochen hatten. Die Buchung hat super funktioniert und nach und nach bekamen wir dann die notwendigen Reiseunterlagen zugeschickt. Kurz vor unserer Abreise waren wir dann noch auf einem Informationstreffen, bei dem man dann nochmal auf die wichtigsten Dinge, die man beim kommenden englischen Aufenthalt beachten sollte, hingewiesen wurde. Am 1. August ging dann unser Flug und nur kurze Zeit später kamen wir dann in London Heathrow an, wo wir nach der Passkontrolle und dem Gepäckabholen sofort von einem Mitarbeiter von Harrow House und unserem deutschen iSt Betreuer sehr freundlich empfangen wurden. Am Flughafen haben wir dann gleich andere Kinder und Jugendliche kennengelernt, die mit uns nach HH fahren würden. Da HH etwa 2,5h von Heathrow entfernt liegt und somit nicht die ganze Zeit Shuttlebusse fahren, mussten wir dann etwa drei Stunden warten, bis noch mehr Kinder und Jugendliche aus anderen Ländern ebenfalls in Heathrow angekommen waren. Dann ging es los im Reisebus und 2,5h später waren wir dann endlich da. HH ist ziemlich groß und wir waren ziemlich beeindruckt und auch ein wenig verwirrt als wir dann in der Eingangshalle, der Satoe Hall, unser Gepäck abstellten und mit unglaublich vielen anderen Neuankömmlingen aus aller Welt eine kurze Einweisung in Form einer PowerPoint Präsentation bekamen. Auf Englisch wurde in kurzer Zeit sämtliche Regeln durch eine beachtliche Geräuschkulisse herunter gerattert, dann erfolgte die Zimmereinteilung. Ich hatte mit meiner Freundin ein Doppelzimmer im The Ballard, einem Wohnhaus von Harrow House. Mit einem Türcode kann man jederzeit in sein Zimmer, man sollte diesen allerdings niemandem weitersagen. Unser Zimmer war vollkommen in Ordnung: Zwei Betten mit Bettkästen und Nachtischen, ein Schrank, eine Kommode und ein Waschbecken. Das Bad mit der Dusche und Toilette befand sich auf dem Gang gegenüber von unserem Zimmer, aber das war kein Problem. Wir teilten es nur mit einem weiteren Zweierzimmer und mussten nie warten, um auf die Toilette zu können oder Duschen zu können. Allerdings sind nicht alle Zimmer im Harrow House Doppelzimmer. Es gibt auch Dreier, Vierer, Fünfer und Sechser Zimmer, manche haben dann das Bad direkt im Zimmer. Nachdem wir unsere Koffer ausgepackt hatten (das sollte man tun, da die Zimmer zu klein sind um Koffer offen in ihnen liegen zu lassen) wussten wir zunächst nicht so recht, was wir nun tun sollten. Also erkundeten wir ein wenig das großartige Gelände. Neben The Ballard gibt es noch ein weiteres Wohnhaus für Mädchen, das von allen nur LH (also englische Aussprache) genannt wird. Dann gibt es das Hauptgebäude mit Satoe Hall, dem Büro der Blue Staff (das sind die Animateure und Freizeitgestalter), einem Billiardraum, einem Shop (dort findet man alles von Zahnbürsten über Süßigkeiten über Souvenirs über Tischtennisschläger) und verschiedenen Aufenthaltsräumen (mit WLAN, Bar, Heimkino). Außerdem befinden sich im Hauptgebäude noch weitere Schülerzimmer, die sich in streng unterteilten Boys Areas und Girls Areas befinden(Mädchen haben in der Boys Area nichts zu suchen und umgekehrt). Und auch das Zimmer der Matron, der Schulschwester, ist im Hauptgebäude. Sie kümmert sich um die Kranken und ist die einzige, die einen zum Arzt schicken kann und die einen von Unterrichts- oder Sportstunden befreien darf. Über Treppen gelangt man vom Hauptgebäude dann in das Schulgebäude mit den Klassenzimmern und in das Restaurant. Dort fanden sämtliche Mahlzeiten statt. Das Essen in HH war sehr gut. Es gab immer reichlich Auswahl, sodass eigentlich jeder etwas nach seinem Geschmack finden konnte. Neben dem „normalen Essen“, bei dem es schon Wahlmöglichkeiten gab, gab es mittags auch noch die Pasta Bar und mittags und abends das Salatbüffett. Außerdem sollte man das abendliche Dessertbüffett nicht vergessen und die frischen Früchte, die bei allen Mahlzeiten zur Verfügung standen. Das Frühstücksbüffett war jeden Tag dasselbe: Porridge, Croissants, Toasts, Baked Beanes und andere English Breakfast Spezialitäten und Müsli. Sonntags wurde immer gebruncht, da gab es dann statt Porridge Kartoffeln. Am Sonntagmorgen mussten dann alle Neuankömmlinge einen Einstufungstest machen, der aus 50 Grammatikfragen bestand. Nach der erreichten Punktezahl wurde man dann in seinen Kurs für den Sprachunterricht eingeteilt. Meine Freundin und ich hatten Glück. Wir waren auf demselben Englisch Level und kamen somit in denselben Englisch Kurs. Aber eigentlich wird bei der Kursaufteilung sehr darauf geachtet, dass man mit möglichst wenigen aus demselben Land in einen Kurs kommt. Der Unterricht hat mir sehr viel Spaß gemacht. Jeweils drei Stunden Unterricht, eineinhalb bei einem Lehrer, die andere Hälfte bei einem anderen Lehrer. Der eine war immer eher für Grammatik und der andere für bestimmte Themen ( Z.B. Länder, Sport, Zukunft …) und aktives Sprechen zuständig. Durch die kleinen Kurse ( max. 16 Schüler) haben wir auch alle immer ziemlich viel gesprochen. Einmal in der Woche schreibt man einen kurzen Test und einmal in der Woche muss man einen kleinen Text schreiben. Das wird dann von den Lehrern benotet und beim Abschlusszertifikat, das man am Ende der zwei Wochen erhält, berücksichtigt. Die Lehrer sind aber sehr, sehr nett und es herrscht eine andere Atmosphäre wie in der Schule zu Hause, sodass einen die Tests jetzt nicht unter Druck setzten. Meine Freundin und ich sind beide über vierzehn und hatten deshalb immer morgens Unterricht und nachmittags andere Aktivitäten. Wenn man unter vierzehn ist, hat man morgens Aktivitäten und nachmittags Unterricht. Wir hatten als Freizeitprogramm „Trips, Fun and Games“ gewählt. So waren wir zum Beispiel am Durdle Door, einem UNESCO Weltkulturerbe Klippenriff und in Poole Quay, als Trips-Exkursion und außerdem waren wir Bowling spielen, eine kleine Wanderung zu einem alten Leuchtturm in Swanage machen, Wii-Spielen, im Kino, ein Theaterstück einüben und die Sportmöglichkeiten in HH nutzen. Das Programm hat meistens Spaß gemacht, manchmal konnte man aber irgendwas wetterbedingt nicht machen oder musste lange warten, weil irgendwas von der Organisation nicht ganz so gut geklappt hat. Für Sportskanonen empfiehlt es sich also sicherlich die Option Sports als Freizeitprogramm zu wählen, weil man in HH so gute Möglichkeiten für Sport hat. Aber auch die, die nicht ganz so sportlich sind, können gut Sport als Option wählen. Z.B kann man als Sport auch Hüpfburgen springen oder Minigolfen machen, was man ja beides nicht als typische Sportart einschätzen würde. Das Nachmittagsprogramm ging immer bis um 17Uhr, danach hatte man Freizeit. Wenn man über vierzehn ist kann man dann in seiner Freizeit zum Beispiel nach Swanage gehen (man muss sich natürlich beim Staff abmelden). Man muss eigentlich nur den Berg 10 min herunterlaufen, dann ist man schon an der Promenade und der kleinen Einkaufsstraße. Ich war oft mit verschiedenen Leuten unten in Swanage um Fish und Chips oder Eis zu essen oder durch die kleinen Läden zu bummeln, was wirklich gemütlich war. Richtig shoppen kann man in Swanage allerdings nicht. Außerdem darf man nicht im Meer baden, weil der Strand keine Safety Guards hat und Harrow House auch keine zur Verfügung stellt. Am Anfang waren wir darüber ziemlich enttäuscht, weil uns Ist telefonisch auch schon zugesagt worden, dass wir dort baden dürften, aber meistens war es sowieso gar nicht so warm und ziemlich windig und wir hatten ja schönes anderes Programm. Wenn man in HH auf jeden Fall ins Meer gehen will, sollte man die zusätzliche Aktivität Watersports wählen, dann darf man zweimal in der Woche sich im Meer vergnügen. Einige meiner Freunde in HH hatten Watersports als Aktivität und sie würden es alle weiter empfehlen. Nach dem Abendessen gab es dann für die verschiedenen Altersklassen so mehr oder weniger getrennte Freizeitangebote, meistens irgendeine Sportart wie Badminton, Tischtennis oder Schwimmen im Innenpool plus irgendwas wie Heimkino, Wii Spielen oder Karaoke singen. Montags und freitags waren immer die Welcome- bzw. die Abschieds- Disco. Um 22.30Uhr war dann Bettruhe und es wurde auch wirklich darauf geachtet, dass diese eingehalten wurde. Genauso wie darauf geachtet wurde, dass man morgens pünktlich aufsteht (per Wecklied über die Lautsprecher in den Gebäuden), dass man sein Zimmer ordentlich hält (jeden Morgen gibt es eine Zimmer Inspektion). Außerdem wurde natürlich darauf geachtet, dass man zum Unterricht und den Freizeitaktivitäten erscheint. Meine Freundin und ich waren zwei Wochen in HH und hatten somit ein Wochenende dort. Am Samstag ging es nach London und am Sonntag nach Bournemouth. Wir hatten am Samstag leider viel Pech mit dem Verkehr und haben deshalb sehr lange nach London und auch sehr lange zurück gebraucht und konnten deshalb dort leider nicht viel Zeit verbringen. Allgemein kann man glaub ich sagen, dass der Tagesausflug nett für einen ersten Eindruck von London ist, aber das man leider lange im Bus verbringt , sich kurz die berühmtesten Sehenswürdigkeiten ansieht und nur wenig Freizeit hat. Trotzdem ist London natürlich sehenswert und alles in allem war unser Ausflug trotzdem sehr schön. Der Halbtagesausflug nach Bournemouth am Sonntag war richtig klasse. Dort hatten wir eigentlich nur Freizeit und konnten diese in einem sehr schönen Park, an der Promenade und somit in unmittelbarer Meeresnähe und auf der Shoppingmeile, mit vielen verschiedenen Läden verbringen. Dieser Ausflugstag war einfach nur entspannt und es war toll,l Bournemouth erlebt zu haben, auch wenn wir dort extrem viele deutsche Touristen angetroffen haben. Als letzten Punkt möchte ich noch etwas zur Atmosphäre in HH sagen: Auch wenn streng auf die Einhaltung der Regeln geachtet wird und man teilweise auf alles (Essen, Gruppenmitglieder, Stafflpersonal…) etwas warten muss, hat man in HH Haus die absolute Internatsatmosphäre. Es ist wirklich sehr international und man lernt jeden Tag andere nette Leute aus aller Welt kennen. Wenn man sich nicht gerade nur deutsche Freunde sucht, spricht man auch wirklich viel Englisch dort. Ich war ziemlich traurig, als ich nach zwei Wochen wieder abreisen musste, weil ich so viele nette Menschen kennengelernt habe, so viele Dinge unternommen/gesehen/erfahren/gelernt habe und einfach unglaublich viel Spaß hatte! Ich habe in HH sehr viele Leute kennengelernt, die schon seit Jahren jedes Jahr wieder dort hingehen und ich kann wirklich verstehen, warum sie das tun! Es ist einfach eine super Erfahrung! Und noch ein allerletzter Tipp zum Schluss: Nehmt eure eigenen Tischtennisschläger mit, dann könnt ihr zu jeder Zeit Tischtennis spielen und nicht nur, wenn es als Aktivität geplant ist!
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