Erfahrungsberichte aus England

Ob in Brighton, Eastbourne oder Hastings, für genügend Freizeitprogramm nach den Sprachkursen ist gesorgt und Langeweile kann eigentlich nicht aufkommen. Was andere Schüler in ihren Sprachkursen alles so erlebt haben, seht ihr hier.

Fabian Kraus

Meine Sprachreise mit IST nach Eastbourne an Pfingsten Am Anfang war ich zwar doch ein bisschen unsicher,  ob eine Sprachreise das richtige für mich ist, dieser Zweifel verflog allerdings spätestens mit dem Einstieg ins Flugzeug. Nach ca. 2,5 Stunden Flug landeten wir sicher in London-Heathrow. Nachdem einige Gepäckprobleme beseitigt worden waren, trafen wir auf den anderen Teil der Gruppe, der von Stuttgart aus geflogen war und deshalb ein wenig vor uns eingetroffen war.
Nun erwartete uns eine zweistündige Busfahrt durchs Landesinnere,   bis wir schließlich die Küstenstadt Eastbourne erreichten, wo uns unsere Gastfamilien herzlichst in Empfang nahmen. Nun musste ich mich erst einmal von meinen auf der Anreise kennen gelernten Freunden trennen und fuhr mit meiner Gastfamilie in deren Haus.
Zu meiner Erleichterung war meine Gastfamilie sehr freundlich und hilfsbereit zu mir und verzieh mir so manchen Aussprachefehler.  Außer mir wohnte in dem Haus noch ein anderer Gastschüler, der wie ich, ebenfalls aus München kam. Am nächsten Morgen fuhr mich meine Gastmutter zum Pier ,wo wir dann in der Gruppe eine Führung durch Eastbourne bekamen und erfuhren, dass Eastbourne ungefähr 98.000 Einwohner hat und hauptsächlich von Sprachschülern aus ganz Europa sowie von älteren Herrschaften lebt, die hier ihren Urlaub verbringen. Nach dieser doch leider sehr regnerischen Stadtführung und einem (fast) Verkehrsunfall, weil jemand den Linksverkehr missachtet hatte, waren wir sogar fast ein bisschen froh,  in der warmen Schule anzukommen. Und welch Wunder: der Unterricht war viel besser als erwartet und als uns bekannt! Als erstes mussten wir einen Test machen,  nach dessen Bepunktung wir schließlich in drei verschiedene Gruppen eingeteilt wurden. Wir stellten nun also fest, dass der Unterricht hier mit dem uns bekannten bayrischen Schulsystem relativ wenig zu tun hatte, was unsere Motivation uns am Unterricht zu beteiligen,  doch um einiges steigerte. Nach drei relativ entspannten Unterrichtsstunden á 60 Minuten bekamen wir eineinhalb Stunden Mittagspause, in denen wir zu unserer großen Freude feststellten, dass auch die Preise in den Fastfood Ketten um einiges niedriger waren als bei uns, was wir deshalb sofort ausnutzten. Auf dem Rückweg zum Bahnhof, unserem Treffpunkt, gingen wir noch durch das relativ große und schöne Einkaufszentrum von Eastbourne. Am Nachmittag machten wir uns bei plötzlichem Sonnenschein auf den Weg zu Beachy Head, von wo aus man nach einem doch sehr steilen und anstrengenden Anstieg, mit einem wunderschönen Ausblick über Eastbourne und das Meer hat und sogar bis zur französischen Küste sehen konnte.
 Die nächsten Tage verliefen ähnlich: Den Vormittag verbrachten wir in der Schule und am Nachmittag machten wir Ausflüge zu verschiedenen Sehenswürdigkeiten in der Umgebung wie zum Beispiel nach Brighton, das für seinen schönen Pier, der nochmal um einiges größer als der in Eastbourne ist, und den Royal Pavilion, der zwischen 1815 und 1822 nach mongolischem Vorbild mit  chinesischer Inneneinrichtung gebaut worden war, bekannt ist. Außerdem unternahmen wir Exkursionen nach Hastings, das für seine Schlacht im Jahre 1066 bekannt ist, und natürlich in die Hauptstadt des United Kingdom: London. Wie schon nach Brighton fuhren wir mit dem Zug in die englische Metropole, nur dass  es diesmal fast dreimal so lang dauerte. Angekommen in der Victoria Station tauchten wir ein in das englische Stadttreiben. Eigentlich war im Programm eine Stadtführung vorgesehen,die wir aber leider nach einem kurzen Aufenthalt am Buckingham Palace auf Grund eines Gewitters, das uns alle bis auf die Haut nass machte,  abbrechen mussten. Zum Glück waren wir relativ schnell wieder trocken und durften schließlich noch zwei Stunden selbst durch die Straßen Londons schlendern, wobei am Ende doch so manches Pfundstück auf der Strecke geblieben war. An einem der nächsten Tage haben wir uns trotz einiger Überwindungsarbeit dazu durchringen können,  im circa 15° kalten Atlantik ein kurzes Bad zu nehmen, welches allerdings den Umständen entsprechend  von recht kurzer Dauer war. An einem der vielen uns zur Verfügung stehenden Nachmittage gingen wir in den  Gildredge Park, wo von der Sprachschule ein Volleyballnetz aufgestellt worden war und wir mit Sprachschülern aus anderen Ländern Volleyball spielten. Leider hatten wir auch teilweise sehr regenreiche Tage, deren Nachmittage sich allerdings gut durch Besuche im städtischen Schwimmbad oder der Bowlingbahn von Eastbourne verbringen ließen. Um noch etwas mehr zum Ablauf des vormittäglichen Unterrichts zu sagen, wir hatten täglich drei Unterrichtsstunden á 60 Minuten,  in denen wir drei verschiedene Lehrer ( eine deutsche Lehrerin und 2 einheimische Lehrer) hatten.  Die deutsche Lehrkraft übte und vertiefte mit uns die englische Grammatik, wobei die einheimischen  Lehrer eher für die Aussprache zuständig waren. Wie oben schon erwähnt wurde der Unterricht von mir und allen anderen Schülerinnen und Schülern als sehr angenehm, allerdings auch als sehr effektiv empfunden. Als ein besonders Highlight des Auslandsaufenthalts wird mir der Gerichtsbesuch im Gericht von Lewis bleiben, dem der Unterricht allerdings weichen musste. Es war für uns sehr spannend,  einer englischen Gerichtsverhandlung beizuwohnen, in der ein Mann angeklagt war,  seinen schwer kranken Vater im Krankenhaus von Eastbourne umgebracht zu haben. Leider konnten wir  den Urteilsspruch nicht mehr abwarten, da wir den Zug zurück nach Eastbourne erwischen mussten. Am Donnerstag vor unserer Abreise fuhren wir nochmal zum shoppen nach London, wofür wir nun den ganzen Tag zur Verfügung gestellt bekamen. Alles noch in irgendeiner Weise vorhandene Geld wurde hier unters Volk gebracht. Vollkommen fertig trafen wir uns nach sechs Stunden wieder an der Victoria Station, nachdem wir wahrscheinlich alle Geschäftsstraßen Londons fünfmal auf und ab gegangen waren. Der letzte Tag in der Schule war auch schnell vorbei. Nachdem wir unsere Zertifikate  erhalten haben, wurden wir entlassen und verbrachten noch einen sehr langen letzten Abend am Strand des Atlantiks. So wurden wir also am nächsten Morgen nach einer extrem kurzen Nacht, die man uns deutlich ansah , von unserer Gastmutter an die Bushaltestelle am Bahnhof gefahren,  um die Fahrt Richtung  London-Heathrow anzutreten. Am Flughafen angekommen wartete der nächste schwere Abschied auf uns, da wir von drei verschiedenen deutschen Flughäfen nach England geflogen waren, mussten wir notgedrungen uns hier schon aufteilen,  allerdings ist uns das dann auch nach einigen Tränen und Wiedersehensplänen  gelungen. Drei Stunden später waren wir sicher am Münchner Flughafen Franz-Josef Strauß gelandet, wo wir uns, als ob wir heute schon nicht genug Abschiede hinnehmen mussten, noch ein letztes Mal trennten. Was allerdings gar nicht so schlimm war,  da wir uns alle untereinander für ein baldiges Wiedersehen verabredet hatten. Zum Schluss möchte ich noch sagen, dass mir diese Sprachreise echt was gebracht hat und ich sie sicher nie vergessen werde und immer in guter Erinnerung behalten werde, denn ich habe so viel gelernt in England und vor allem viele neue gute Freunde  gefunden. Ich kann eine Sprachreise wirklich nur empfehlen!!!!

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