Ostern in Brighton/England Die Vorfreude und die Neugierde auf meine bevorstehende zweiwöchige Sprachreise nach England waren groß, aber als mich meine Eltern zum Flughafen München fuhren, bekam ich etwas Bammel. Ob ich es schaffen würde, alleine in einem fremden Land zurechtzukommen? ... Doch meine Bedenken waren unbegründet. Bereits in der Abfertigungshalle wartete eine Reisebegleiterin, die von einer Gruppe Jugendlicher umringt war. Kaum verabschiedete ich mich von meinen Eltern, lernte ich schon ein paar nette Leute kennen, mit denen ich einen angenehmen Flug hatte, die jedoch nicht in die gleiche Stadt kamen wie ich. Am Flughafen Heathrow in London wurden wir aufgeteilt und meine Gruppe fuhr mit einem Bus nach Brighton, wo wir unseren Familien vorgestellt wurden. Schon durch das Busfenster sah ich eine Familie, die sehr sympathisch auf mich wirkte und ich hoffte, zu ihnen zu kommen. Ich hatte Glück und sie waren die besten Gasteltern, die man sich wünschen kann. Die jüngste Tochter feierte am Tag meiner Ankunft ihren 3. Geburtstag und ich wurde sofort zu dieser Party eingeladen, allen vorgestellt und wie ein Familienmitglied behandelt. Die ganze Familie war sehr hilfsbereit und nett, gab mir einen guten Einblick in das Alltagsleben, feierte mit mir Ostern und wir wurden Freunde. Der Abschied war tränenreich und die Eltern luden mich ein, sie wieder zu besuchen. Mit den beiden älteren Mädchen habe ich jetzt- nach fast zwei Jahren- noch immer Kontakt. Da meine Familie am Stadtrand wohnte, musste ich mit dem Linienbus zur Schule fahren. Auf diesen Fahrten unterhielt ich mich mit vielen Einheimischen und verbesserte dadurch meine mündliche Ausdrucksfähigkeit. In der Schule wurden wir durch einen Einstufungstest geprüft und in drei Klassen unterteilt. Täglich hatten wir drei Unterrichtsstunden à 50 Minuten mit zwei englischen und einem deutschen Lehrer, der gleichzeitig unser Ansprechpartner war und alle unsere Probleme erfolgreich löste. Einer der Lehrer machte uns die Gemeinsamkeiten der beiden Sprachen deutlich, wies uns auf kulturelle Unterschiede hin und gab uns nützliche Tipps, um Missverständnisse vermeiden zu können. Mit dem zweiten verfestigten wir unsere Grammatikkenntnisse und machten die dazugehörigen Übungen. Die dritte Lehrerin hielt einen lockeren Unterricht; wir bearbeiteten Zeitungsartikel, gestalteten Plakate, machten Spiele... Es gab nachmittägliche Aktivitäten, wie zum Beispiel eine Stadtführung durch Brighton, den Besuch des Arundle Castle, Sportangebote, einen Kinobesuch usw. Auch am Wochenende machten unsere Lehrer mit uns Ausflüge. An unserem Tag in London besuchten wir Madame Tussaud´s Wachsfigurenkabinett. Als ich es betrat, erschrak ich, weil ich im ersten Moment dachte, Brad Pitt würde wirklich neben mir stehen. Eine schöne Vorstellung! ;) Aber auch alle anderen Personen, Schauspieler, Sänger, Sportler, Politiker, das britische Königshaus, sowie das Gruselkabinett wirkten täuschend echt. Die anschließende Freizeit nützte ein Teil unserer Gruppe zum Shopping in Oxford Street, der andere Teil dazu, viele Fotos der Sehenswürdigkeiten, wie Big Ben, Tower of London und Tower Bridge, Buckingham Palace, Lord Nelson Denkmal und Piccadilly Circus zu schießen. Es war ein beeindruckender Tag! Aber auch in Brighton blieb genügend Zeit, um shoppen zu gehen, eines der vielen Internetcafés oder am Abend eine von iSt organisierte Disco zu besuchen. Meine absoluten Lieblingsplätze waren der Royal Pavillon, der Brighton Pier und der Strand, von dem aus man die wunderschöne Silhouette der Stadt sehen kann und an dem viele Engländer ihre Freizeit verbringen. Wir wagten uns sogar schon im April ein Stück ins Wasser! Der „Fun-Platz“ Brighton Pier fasziniert nicht nur durch seinen ganzjährigen Rummel und die Spielhallen, sondern auch durch die vielen Stände, an denen man leckere Köstlichkeiten genießen kann. Zum Entspannen gehen sowohl Touristen als auch Einheimische in den Garten des Royal Pavillon. Hier herrscht eine ganz besondere und ruhige Atmosphäre. Der Pavillon, der ehemalige Palast von König Georg IV, ist ein interessantes Museum und zugleich eine Bibliothek. Ich kann nur jedem empfehlen, eine Sprachreise über iSt zu machen und sich diese wunderschöne Zeit nicht entgehen zu lassen! Und zu eurer Beruhigung: Das britische Essen ist nicht so schlecht wie sein Ruf!!! Natascha Fried